Großes Jubiläum auf Ruine Senftenberg

Umgeben von Weingärten thront die Ruine Senftenberg (Bezirk Krems) im Kremstal. Damit sie nicht weiter verfällt, arbeitet der Verein zur Erhaltung der Burgruine seit mehr als 50 Jahren an den alten Mauern.

Seit 51 Jahren kümmert sich der Verein zur Erhaltung der Burgruine Senftenberg um die alten Mauern. Am Sonntag wurde das Jubiläum mit zahlreichen Gästen auf der Burgruine gefeiert. Heute sei die Ruine Senftenberg ein Tourismusfaktor, der aus der Region nicht mehr wegzudenken sei, hieß es bei der Jubiläumsfeier am Samstag.

Burgruine Senftenberg

ORF

Besucher blicken von der Ruine ins Kremstal

HTL-Schüler sanierten Ruine

Bereits in den 1970er Jahren verfolgte der Verein das Ziel, die Ruine vor dem Verfall zu schützen. Schüler der HTL Krems arbeiteten damals erfolgreich immer wieder an den Mauern der Burg, um diese zu restaurieren und für die Nachwelt zu erhalten. Alfred Wurmauer, der damals noch in Krems wohnte und heute Senftenberger ist, war damals einer jener Schüler, die während des Unterrichts Mauerwerk ausbesserten.

HTL-Schüler sanieren die Ruine

Die Schüler errichten Stützmauern, arbeiten am Mauerwerk und legen damit den Grundstein für das heutige Ausflugsziel.

„Ich habe beim Eingang, wo die Brücke ist, die ersten 20 Meter des Pflasters gemacht. Damals waren dort noch überall Steinhaufen. Man hat gesehen, dass schon lange nichts mehr gemacht wurde, kein Vergleich zu heute, man erkennt es nicht wieder“, erklärte Wurmauer gegenüber noe.ORF.at. Zudem errichtete er mit seinen Schulkollegen mehrere Stützmauern, die bis heute erhalten wurden.

Neue Aussichtsplattform soll Touristen anlocken

In den vergangenen Jahren wurde in der Ruine viel gearbeitet. Dank zahlreicher Helfer, Sponsoren und Unterstützer konnte etwa eine Küche eingebaut werden, die bei Veranstaltungen auf der Ruine dringend gebraucht wurde. In tausenden Arbeitsstunden wurde im Turm eine Mauer durchbrochen und ein Stiegenaufgang errichtet, der nun zur neuen Aussichtsplattform auf dem Burgfried führt.

Burgruine Senftenberg

ORF

Die neue Aussichtsplattform wurde im vergangenen Jahr fertig gestellt

Zudem wurden Steinschlagsicherungen durchgeführt und Elektroinstallationen angebracht, die aufgrund eines Blitzeinschlags nach der Fertigstellung das Budget zusätzlich belasteten. „Der letzte große Schritt war der Durchbruch, der nächste ist dann der Rundturm und der obere Burghof, den wir herrichten wollen“, sagte Vereinsobmann Walter Dolezal. Ziele für die kommenden Jahre gibt es bereits. Dolezal spricht von der Idee, eine Seilbahn zu errichten, die Gäste auf die Burgruine bringen könnte.

Eine Ruine mit Geschichte

Schon vor der ersten Jahrtausendwende gab es auf dem Burghügel in Senftenberg eine Wehranlage als Zufluchts- und Verteidigungsstätte. Die gemauerte Burg wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1233 wurde das Schloss Senftenberg erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im Jahr 1645 sollen die Schweden, unter General Torstenson, die Burg gestürmt und Feuer gelegt haben. Große Teile der Anlage sollen damals zerstört worden sein und wurden danach nicht mehr aufgebaut. Ob diese Überlieferung tatsächlich stimmt, ist ungewiss. Heute steht die Ruine jedenfalls im Besitz der Familie Starhemberg.

Link: