Wasserbüffel im Einsatz gegen Hochwasser

Seit Kurzem leben Wasserbüffel im Naturschutzgebiet Lainsitzniederung (Bezirk Gmünd). Sie sind als „Landschaftspfleger“ im Einsatz und tragen damit zum Artenreichtum und Hochwasserschutz bei.

Die Lainsitz ist auf viele Arten außergewöhnlich: Als einziger niederösterreichischer Fluss entwässert sie nicht über die Donau. Die Strecke nördlich von Gmünd fließt kilometerlang völlig frei und ihre Auenlandschaft ist Heimat zahlreicher Pflanzen- und Tierarten. Bei Gmünd kommt nun eine weitere Tierart dazu: 13 asiatische Wasserbüffel sollen zukünftig als „Landschaftspfleger“ mithelfen, die Hochwasserflächen der Lainsitz von Bewuchs freizuhalten.

Wasserbüffel

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Große Teile der Lainsitzniederung dienen nämlich im Falle eines Hochwassers als Überschwemmungsfläche. Hier soll sich der Fluss frei entfalten können. Da viele Flächen aber landwirtschaftlich kaum mehr nutzbar sind, verkommen sie zu stark verwachsenen Brachen - mit nur wenig Artenreichtum. Und genau hier sollen die Wasserbüffel Abhilfe schaffen.

„Man verspricht sich durch die Beweidung eine Eindämmung des Bewuchses und somit einen rascheren Abfluss bei Hochwasser und Überflutungen“, sagte der Biologe und Projektleiter Axel Schmidt gegenüber noe.ORF.at. Einige Studien, darunter auch jene der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), bezweifeln jedoch, dass das Weiden von Tieren hier Abhilfe schaffen kann. „Es wird jedenfalls nicht schaden“, sagte Schmidt.

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Schutz zahlreicher gefährdeter Arten

Das Vorkommen vieler, meist stark gefährdeter Pflanzen- und Tierarten - wie etwa der Fischotter, der Wachtelkönig und die Grüne Keiljungfer - belegt die Bedeutung der Lainsitzniederung. Um diese zu halten, ist eine Beweidung der Flächen unbedingt notwendig, heißt es.

Da es den meisten Tieren dort aber zu nass ist, war eine Beweidung bisher schwer möglich. „Wasserbüffel sind eine der wenigen Tierarten, die diese extreme Bodennässe und Feuchte aushalten. Sie sind parasitenresistent. Und sie kommen mit ihren Klauen auf feuchten Böden sehr gut zurecht“, erklärt der Biologe. Zudem siedeln sich im Dung der Tiere Insekten an, die wiederum Vögel und Fledermäuse anlocken.

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Wasserbüffel sollen Tourismus ankurbeln

Langfristig erhofft man sich durch die Wasserbüffel auch einen Zuwachs im Tourismus. Einerseits bieten die Büffel eine zusätzliche Attraktion neben dem Naturpark Blockheide. Andererseits soll Büffelfleisch künftig als regionale Marke etwa in der Gastronomie angeboten werden.

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