Unwetter: Bezirk zum Katastrophengebiet erklärt

Im Bezirk Neunkirchen sind am Dienstagnachmittag neuerlich Unwetter niedergegangen. Sie waren laut Feuerwehr „noch heftiger“ als zuletzt. Die Bezirkshauptmannschaft erklärte den Bezirk zum Katastrophengebiet.

Getroffen wurden unter anderem die Orte Thomasberg, Edlitz, Hochegg in der Gemeinde Grimmenstein und Willendorf (alle Bezirk Neunkirchen). Laut Resperger rückten 44 Feuerwehren mit etwa 550 Mann aus. Es würden jedoch laufend mehr, fügte der Sprecher hinzu.

Durch das Unwetter seien Dutzende Keller unter Wasser gesetzt, Straßen überflutet und Äcker abgeschwemmt worden, hieß es am frühen Dienstagnachmittag. Außerdem gab es Meldungen von Hagelschauern. Heftige Unwetter hatte es im Bezirk zuletzt erst vergangenen Mittwoch gegeben - mehr dazu in Unwettereinsätze im Bezirk Neunkirchen (noe.ORF.at; 6.6.2018).

Rettungsfahrzeug stecken geblieben

In Otterthal mussten gebrechliche Personen von der Feuerwehr aus ihren Häusern gebracht werden, weil das Wasser schon in die Wohnräume eingedrungen war. In der Gemeinde Enzenreith wurde eine Brücke über den Syhrnbach weggerissen. Bundes- und Landesstraßen wurden in einigen Gemeinden im Bezirk teilweise hüfthoch überschwemmt und mussten gesperrt werden. Kleine harmlose Bäche verwandelten sich binnen kurzer Zeit in reißende Flüsse. Ein Rettungsfahrzeug blieb laut Feuerwehr mit einem Patienten an Bord in einer Mure stecken.

„Die Lage hat sich in den Unwettergebieten im Bezirk Neunkirchen teilweise dramatisch zugespitzt“, so Resperger gegenüber noe.ORF.at. „Die Feuerwehren mussten sich mühsam in die Einsatzgebiete vorkämpfen. Hunderte Sandsäcke sind bereits vor Ort, um Häuser vor Muren und Wassereintritt zu schützen.“

Rotes Kreuz Einsatz

RK NÖ/ Forsthuber, Bauer-Fallenbüchl

Auch das Rote Kreuz war im Großeinsatz. In der Bezirksstelle Gloggnitz wurde ein Bezirkseinsatzstab eingerichtet

Auch in anderen Bezirken Niederösterreichs mussten die Feuerwehren zu zahllosen Einsätzen ausrücken, etwa im Bezirk Wiener Neustadt. Im Stadtgebiet von Krems verzeichneten die Einsatzkräfte ab 17.00 Uhr Alarmierungen fast im Minutentakt. Auch hier waren die Straßen teilweise stark überflutet. Keller mussten laut Feuerwehrangaben vor allem im Stadtteil Mitterau bzw. entlang der Ringstraße und in der Altstadt ausgepumpt werden. Die Einsätze in ganz Niederösterreich waren am Abend noch längst nicht abgeschlossen. Die Arbeiten werden wohl zum Teil bis Mittwochfrüh andauern.

Pernkopf kündigt Unterstützung an

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) äußerte sich noch am Abend zu den Unwettern. Er kündigte den Betroffenen Zahlungen aus dem Katastrophenfonds an. Konkrete Zahlen dazu konnte Pernkopf am Dienstag noch nicht nennen. Nun sei es wichtig, dass die Schadenskommissionen rasch arbeiten würden, erklärte er.

Am späten Dienstagabend verschlechterte sich die Lage schließlich erneut. Das Rote Kreuz richtete daraufhin Notschlafstellen ein - mehr dazu in Unwetter: Notschlafstellen eingerichtet (noe.ORF.at; 12.6.2018).

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