Diskussion um Asylunterkunft St. Gabriel hält an

Die Diskussion um die Asylunterkunft St. Gabriel in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) hält an. FPÖ-Klubobmann Martin Huber spricht von einem nicht eingehaltenem Vertrag, die Caritas zeigt sich über die Anschuldigungen bestürzt.

Man wisse einfach nicht, „was man von der Arbeitsweise der Caritas-Verantwortlichen im Asylquartier St. Gabriel halten soll“, hatte Huber in einer Aussendung kritisiert. Denn durch eine Anfragebeantwortung von Waldhäusl sei ans Tageslicht gekommen, „dass der Vertrag mit dem Land nicht eingehalten und so diversen Vorfällen zumindest Vorschub geleistet wurde“.

Bildungshaus St. Gabriel

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Wie in allen anderen Asylquartieren gebe es auch in Maria Enzersdorf eine Hausordnung, in diesem Fall in gleich 17 Sprachen, so Huber weiter. Laut Anfragebeantwortung sei bei einem unangekündigten Aufsichtstermin im März 2018 keinerlei aktueller Aushang gefunden und auch - trotz Aufforderung - nicht nachgereicht worden. Zudem gebe es keinerlei räumliche Trennung zwischen den dort untergebrachten unbegleiteten minderjährigen Migranten und Sonderbetreuungsfällen, wo teils eine Fremdgefährdung definitiv nicht ausgeschlossen werden könne, kritisierte der FPÖ-Klubchef.

Auch im Bereich der inneren Sicherheit seien Mängel festzustellen: So sei der Quartiergeber vertraglich verpflichtet, Vorfälle hinsichtlich gewalttätiger Übergriffe bzw. Drogendelikte minutiös beim Land Niederösterreich zu melden. Huber: „Laut Anfragebeantwortung kann allerdings davon ausgegangen werden, dass dies nicht in jedem Fall passiert ist.“

Bildungshaus St. Gabriel

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Bewohner der Unterkunft St. Gabriel

Caritas: „Haltlose Anschuldigungen“ der FPÖ

Die Caritas sprach von „haltlosen Anschuldigungen“ in der FPÖ-Aussendung. Waldhäusl werde neuerlich zu einem Besuch nach St. Gabriel eingeladen, „um sich persönlich von der qualitätsvollen Betreuung von zum Teil schwer kranken Asylwerbern ein Bild zu machen“. Der Landesrat sei „bis heute nicht“ in dem Flüchtlingshaus gewesen, das „seit 25 Jahren ein geschätzter Partner des Landes Niederösterreich“ sei, „speziell um Menschen zu betreuen, die in anderen Unterkünften aufgrund ihrer Erkrankungen nicht adäquat betreut werden können“.

Bildungshaus St. Gabriel

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Der Vertrag mit dem Land sei immer eingehalten bzw. in wesentlichen Punkten dank der Unterstützung von Freiwilligen und Spendern über Jahre hinweg übererfüllt worden, so die Caritas weiter. Etwaige geringfügige Mängel seien in der Vergangenheit rasch und fristgerecht behoben worden. „Selbstverständlich wusste die zuständige Behörde auch zu jedem Zeitpunkt bestens über alle relevanten Zwischenfälle Bescheid, alle anderslautenden Aussagen weist die Caritas zurück.“

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