„La Traviata“ leidet und stirbt in Klosterneuburg

Einen „Dauerbrenner der Opernliteratur“ gibt es heuer bei operklosterneuburg (Bezirk Tulln) zu sehen: Giuseppe Verdis „La Traviata“ - eine tragische berührende Liebensgeschichte in drei Akten über „Die vom Weg Abgekommene“.

In „La Traviata“ prangerte Giuseppe Verdi die verlogene gesellschaftliche Doppelmoral seiner Zeit bewusst an und setzte - wie schon fünf Jahre zuvor Alexandre Dumas mit dem Roman „Die Kameliendame“ - der realen „Violetta“ namens Marie Duplessis ein musikalisches Denkmal, jener Frau, die 1847 als begehrteste und kostspieligste Kurtisane von Paris nur 23-jährig an Tuberkulose verstarb.

Verdis gesellschaftskritische Vertonung von Dumas’ Roman und Theaterstück zählt zu einer der meistgespielten und bekanntesten Opern weltweit. Basierend auf die Romanvorlage komponierte Verdi diese Oper in nur 45 Tagen, die Uraufführung fand 1853 im Teatro La Fenice in Venedig statt.

Theaterfest 2018 Klosterneuburg La Traviata

Mark Glassner

Violetta und ihr geliebter Alfredo: Eugenia Dushina und Arthur Espiritu (v.r.)

Ein nur kurzes Glück für Violetta Valery

„Zum ersten Mal steht eine Kurtisane im Zentrum des Operngeschehens: Violetta Valery - schön, klug, begehrt, Mittelpunkt der Pariser Gesellschaft. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, ermöglichen ihr Aussehen, Charme, Jugend den Zugang in die höchsten gesellschaftlichen Kreise. Erfolgreich, charismatisch als Persönlichkeit genießt sie großes Ansehen, ist heiß begehrt, viel umworben. Mittels Übergabe einer weißen Kamelie erwählt sie ihren jeweiligen Liebhaber und Mäzen. Echte Gefühle wie Liebe sind unbekannt, unerwünscht. Getreu dem gesellschaftlichen Motto ‚Leben und leben lassen‘! Eine schicksalhafte Begegnung, die unerwartetes Liebesglück sowie Violettas Ausbruch aus ihrer Welt zur Folge hat, verläuft jedoch verhängnisvoll“, heißt es auf der Website von operklosterneuburg.

In „La Traviata“ sei „alles drinnen, was das Genre Oper einzigartig macht, die ‚Traviata‘ ist für mich ‚Kraftwerk Oper pur‘“, schwärmt Michael Garschall, Intendant von operklosterneuburg. Er freut sich über seine diesjährige Regisseurin Christiane Lutz („Heuer im Sommer ist sie in Klosterneuburg, 2019 inszeniert sie in Glyndebourne“), als „Traumbesetzung“ sieht er seinen Alfredo („Arthur Espiritu war Ernesto in ‚Don Pasquale‘ im Jahr 2012 und vor drei Jahren der Herzog im ‚Rigoletto‘“) und Eugenia Dushina singt ihre erste Violetta („Jung wie die ‚Kameliendame‘ in der Vorlage“, so Garschall). Besonders freuet sich der Intendant, dass heuer (am 22. Juli) wieder Oper für Kinder angeboten wird - „Für das junge Publikum von heute!“ - das gibt es in Klosterneuburg bereits seit 21 Jahren.

Intendanz: Michael Garschall
Inszenierung: Christiane Lutz
Musikalische Leitung: Christoph Campestrini
Bühne: Christian Andre Tabakoff
Kostüme: Natascha Maraval
Choreografie: Monica I. Rusu-Radman
Choreinstudierung: Michael Schneider
Ensemble: Eugenia Dushina, Arthur Espiritu, Günther Haumer, Christiane Döcker, Oscar Ruben Ore Alarcon, Apostol Milenkov, Alexander Grassauer, Florian Köfler und Florian Ilie
Orchester: Beethoven Philharmonie
Chor: Chor operklosterneuburg
Premiere: 7. Juli, weitere Vorstellungen bis 3. August, „La Traviata für Kinder“ am 22. Juli.

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