Digitalisierung: Schulterschluss mit Bund

Bund und Land verstärken die Zusammenarbeit in Sachen Digitalisierung. So will man zum Beispiel beim „Haus der Digitalisierung“ Erfahrungen austauschen und den Wirtschaftsstandort stärken.

„Der digitale Wandel ist in vollem Gange“, erklärte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz, weshalb es wichtig sei, die Rahmenbedingungen entsprechend zu gestalten. Gerade Klein- und Mittelbetriebe würden Unterstützung brauchen, betonte sie. Unter anderem gehe es darum, Bewusstsein zu schaffen.

Gelingen soll das etwa mit der „Digitalisierungs-Roadshow“, bei der ein Bus durch Niederösterreich tourt und unterschiedliche digitale Verwendungsmöglichkeiten vorstellt - mehr dazu in Digibus macht Digitalisierung erlebbar (noe.ORF.at, 19.12.2017). „Digitalisierung ist eine Querschnittsmaterie, die in alle Lebensbereiche hineinspielt“, führte die Landesrätin aus, weshalb man die Geschäftsstelle für Digitalisierung etabliert habe.

Erfahrungsaustauch mit Bund

Die Digitalisierungsstrategie des Landes sieht vor, Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu sichern sowie ländliche Regionen zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern, sagte Bohuslav. Über das 2017 eingerichtete Wirtschaftsförderungsportal würden von 1.150 Förderansuchen bereits mehr als 50 Prozent digital eingehen. Auch der Ausbau des Glasfasernetzes werde in Niederösterreich weiter vorangetrieben – mehr dazu in Neuer Anlauf für „Breitband-Milliarde“ (noe.ORF.at, 15.2.2018).

Ein weiterer wesentlicher Schritt beim Thema Digitalisierung sei die Vernetzung mit dem Bund, erklärte Bohuslav, dabei gehe es unter anderem um den Erfahrungsaustausch. Eine wesentliche Rolle bei der Zusammenarbeit spielt das „Haus der Digitalisierung“, ein digitales Netzwerk in Niederösterreich, das in den kommenden Jahren zunächst zu einem virtuellen „Haus der Digitalisierung“ ausgebaut werden soll.

Bis 2021 soll in Tulln ein physisches „Haus der Digitalisierung“ gebaut werden – mehr dazu in „Haus der Digitalisierung“ entsteht bis 2021 (noe.ORFat; 9.5.2018). „Gerade in diesem ‚Haus der Digitalisierung‘ gibt es gute Möglichkeiten, das Netzwerk zur Verfügung zu stellen, wenn der Bund neue Pilotprojekte machen möchte und neue Ideen austesten will“, so Bohuslav.

Digitale Behördenwege und neue Lehrberufe

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hielt fest, dass Niederösterreich gute Voraussetzungen für die Digitalisierung habe. Die Digitalisierung bezeichnete sie als „Teilchenbeschleuniger“, die helfen könne, schneller voranzukommen. „Die Digitalisierung ist Treiber für Wettbewerbsfähigkeit gerade bei den mittelständischen Unternehmen und schafft somit die Arbeitsplätze und den Wohlstand der Zukunft“, so Schramböck.

Digitalisierung Schramböck Bohuslav Roboter

NLK/Pfeiffer

Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP), Roboter „Pepper“ und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP)

Schramböck verwies auf mehrere Digitalisierungs-Maßnahmen des Bundes, so habe man etwa die Digitalisierungsagentur Austria (DIA) ins Leben gerufen. Diese agiere in fünf Handlungsfeldern: Digitale Infrastruktur, Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft, Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Datenschutz und Datenwirtschaft.

Drei Pilotvorhaben sollen bereits im Sommer realisiert werden: themenspezifische Veranstaltungen unter dem Titel „DIA-LOG“, Digital Innovation Hubs (DIH), die KMU bei Digitalisierungsprojekten unterstützen und die „5G-Labors“, wo es darum gehe, Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Schramböck kündigte an, dass die zehn wichtigsten Behördenwege künftig auch digital erledigt werden können, außerdem seien neue Lehrberufe im Bereich der Digitalisierung geplant.

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