EU-Vorsitz: Niederösterreich will Chancen nutzen

Mit Juli übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft. Dabei wird auch Niederösterreich eine Rolle spielen, denn mehr als zehn Veranstaltungen finden hier statt. Auch soll die heimische Wirtschaft einen weiteren Schub erfahren.

Niederösterreich will die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um etwa EU-Fördermittel für das Bundesland sicherzustellen, sagten die Landesräte Martin Eichtinger und Petra Bohuslav (beide ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Im Rahmen von Veranstaltungen habe Niederösterreich „die Chance, sich wirtschaftlich, touristisch und politisch noch tiefer in Europa zu verankern“, hieß es.

Niederösterreich erhielt laut Eichtinger seit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 etwa 478 Millionen Euro an Regionalfördermitteln. Mit dem mehrjährigen Finanzrahmen nach 2020 seien EU-Förderungen im Agrarbereich und die Regionalförderung verbunden, dieser sei aber noch nicht beschlossen. „Wenn das nicht rechtzeitig vor den EU-Wahlen im Mai 2019 passiert, müssen wir voraussichtlich auch 2019 und 2020 mit intensiven Anstrengungen unsere EU-Fördermittel sicherstellen“, so Eichtinger.

Europa Flaggen

APA/Georg Hochmuth

Landwirtschaftsminister tagen in Schloss Hof

„Seit dem EU-Beitritt Österreichs hat sich die niederösterreichische Wirtschaftsleistung von 27,4 auf 54,9 Milliarden Euro verdoppelt“, sagte Bohuslav. Außerdem wurden laut der Landesrätin in den vergangenen zehn Jahren mehr als 900 Projekte im Wirtschaftsbereich - etwa Investitionen von Betrieben, Regionalförderprojekte und der Auf- und Ausbau der Technopolstandorten - mit einem Volumen von etwa 940 Millionen Euro umgesetzt. Diese Projekt wurden mit etwa 220 Millionen Euro an EU-Mitteln kofinanziert.

Während der EU-Ratspräsidentschaft werden zehn internationale Veranstaltungen in Niederösterreich stattfinden, darunter die Tagung der Landwirtschaftsminister in Schloss Hof (Bezirk Gänserndorf). Außerdem sind etwa Botschafter-Treffen bei der „Garten Tulln“ und in Grafenegg (Bezirk Krems) geplant.

Link: