Von den Tiroler Alpen nach Langenlois

Bei den Schlossfestspielen Langenlois (Bezirk Krems) geht es heuer in die Tiroler Alpen, denn ab 19. Juli steht Carl Zellers Operette „Der Vogelhändler“ in der Inszenierung von Michael Scheidl auf dem Spielplan.

Michael Scheidl, der 2016 für seine Regie von „Im weißen Rössel“ viel Lob erntete, inszeniert wieder: Carl Zellers Operette „Der Vogelhändler“, die seit der Uraufführung im Jahr 1897 unter den Top Ten der Operetten-Hitparade rangiert. Am Dirigentenpult steht Andreas Stoehr, Intendant der Schlossfestspiele Langenlois. Das Wiener KammerOrchester spielt gemeinsam mit „einer illustren Schar erstklassiger, spielfreudiger und temperamentvoller Sängerinnen und Sänger“, kann man auf der Website lesen.

Langenlois Der Vogelhändler Ringelhahn Dittmar

KM Westermann

Theresa Dittmar und Oliver Ringelhahn (v.r.) sind ab 19. Juli in „Der Vogelhändler“ vor dem Schloss Haindorf bei Langenlois zu sehen

Worum geht es? Auf der Website der Schlossfestspiele Langenlois heißt es: „‚Der Vogelhändler‘ handelt vom korrupten Wild- und Waldmeister Baron Weps, dessen triebgesteuertem Neffen Stanislaus und vom sympathischen Tiroler Adam, der von einer Ehe in den Alpen mit seiner Christel von der Post eher träumt, als von einer gesicherten Position eines Zoodirektors. Natürlich spielen Missverständnisse in Herzensangelegenheiten, die sich jedoch allesamt in Wohlgefallen auflösen, eine nicht unwesentliche Rolle. Aber einmal mehr wird unter dem Motto ‚Kämpfe nie mit Frauen, leicht wirst du gehau’n, da tut’s nicht Courage allein, man muss auch pfiffig sein‘ der Beweis erbracht, dass in der Operette das weibliche Geschlecht mitnichten das ‚schwache‘ ist.“

Mischung aus ländlicher Idylle, Folklore & heiler Welt

Allerlei zwielichtige Personen wie eine als Bäuerin getarnte Adelige, eine heiratslustige Hofdame oder ein falscher Kurfürst gehören zum Inventar dieser Society-Komödie mit Musik. „Und erstaunlicherweise ist diese Mischung aus ländlicher Idylle, Folklore, heiler Welt und einer degenerierten Adelsgesellschaft nach wie vor tief in unserer Gesellschaft verankert. Auch heute noch nimmt jedermann am Wohl und Wehe der verbliebenen Adelswelt teil. Berichte über Skandale, Ehebrüche und Hochzeiten werden beim Durchblättern von unzähligen Illustrierten und TV-Kanälen weltweit begierig konsumiert“, so Intendant Alexander Stoehr.

Unter den 17 Nummern der Operette sind einige, die bald weltweit bekannt waren, unter anderem „Grüß euch Gott, alle miteinander“, „Ich bin die Christel von der Post“, „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ oder „Wie mein Ahn’l zwanzig Jahr“. „Der Vogelhändler“ wurde mehrmals verfilmt, unter anderem 1953 (mit Gerhard Riedmann, Ilse Werner, Wolf Albach-Retty und Eva Probst) und 1962 (mit Cornelia Froboess, Peter Weck, Maria Sebaldt und Rudolf Platte).

Intendanz und musikalische Leitung: Andreas Stoehr
Inszenierung: Michael Scheidl
Kostüme: Nora Scheidl
Bühne: Niki Neuspiel
Mitwirkende: Theresa Dittmar, Jennifer Davison, Oliver Ringelhahn, Branimir Agovi, Michael Weiland, Franziska Stanner, Gernot Heinrich u.a. sowie das Wiener KammerOrchester
Premiere: 19. Juli, weitere Vorstellungen bis 4. August

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