Jugendliche wollen Nahost-Konflikt entschärfen

Das „Peacecamp“ in Lackenhof am Ötscher (Bezirk Scheibbs) hat sich hohe Ziele gesetzt: Palästinensische und israelische Jugendliche arbeiten bei einem zehntägigen Treffen gemeinsam Friedenskonzepte für den Nahen Osten aus.

In ihrer Heimat wütet ein nicht enden wollender Konflikt, doch hier im Bezirk Scheibbs scheint all das fern: Beim „Peacecamp“ in Lackenhof dreht sich alles um den Frieden - und der Krieg hat Pause.

„Wir sind zwar erst seit vier Tagen hier, aber es fühlt sich schon jetzt so an wie in einer großen Familie“, sagt Adi Carmon. Die 16-jährige Jüdin stammt aus Nofit im Norden Israels. Gemeinsam mit rund 30 anderen Jugendlichen verbringt sie zehn Tage im Friedenscamp.

Peacecamp Scheibbs

ORF

30 Jugendliche suchen im „Peacecamp“ Lösungen für den Nahost-Konflikt

Neben Palästinensern und Israelis sind auch Schüler aus Wien und Budapest sowie geflüchtete Teenager dabei. Es gibt Workshops, Gespräche, Tanz und Musik. Die Teilnehmer sind zwischen 15 und 18 Jahre alt und alle wollen ein und dieselbe Frage beantworten: Wie stiftet man Frieden?

Friedensmacher von morgen

Ein hoch gestecktes Ziel? „Kann sein“, sagt Organisatorin Evelyn Böhmer-Laufer. Doch: „Die heute 16-Jährigen sind in ein paar Jahren die Wähler bei den nächsten Wahlen oder gehen vielleicht sogar in die Politik“. Böhmer-Laufer hat das Camp vor 16 Jahren mit ihrem Mann Ronny Böhmer gegründet. Als Nachfahrin von Holocaust-Überlebenden liegen der Wienerin Friedensbestrebungen seit jeher am Herzen. „Unter all diesen vielen Menschen wird es vielleicht später mal ein paar Friedensmacher geben“, sagt sie.

Das Peacecamp findet noch bis nächsten Freitag statt. Den Abschluss bildet am Donnerstag, dem 12. Juli, die Friedensshow „show4peace“ im Theater Dschungel Wien.

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