Künstliche Intelligenz als Zukunftschance

Künstliche Intelligenz war das Thema beim „BildungsKonzil Heldenberg“ der Wirtschaftskammer. Die Experten sahen automatisierte Intelligenz als große Zukunftschance, für die aber erst Voraussetzungen geschaffen werden müssen.

Künstliche Intelligenz meint den Versuch, menschenähnliche Entscheidungen und Vorgehensweisen zu automatisieren. Künstliche Intelligenz und die Verwendung von Algorithmen sind auch in Niederösterreich Teil der Gesellschaft und des Wirtschaftslebens. In Österreich setzen zwölf Prozent der Unternehmen auf automatisiertes intelligentes Verhalten. Zum Vergleich: In den USA sind es bereits 25 Prozent, in China 23 Prozent.

„Wir beschäftigen uns stark mit der fortschreitenden Digitalisierung und verwenden dabei auch oft Schlagworte wie Digitalisierung, Wirtschaft oder Industrie 4.0", so Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich. „Doch welche Chancen, Potenziale, Risiken und Gefahren künstliche Intelligenz für den Wirtschafts- und Bildungsbereich bietet, wird nur sehr am Rande diskutiert.“

Experten fordern Reformen im Bildungsbereich

Deswegen wurde das Thema mit mehr als 100 Teilnehmern beim „BildungsKonzil Heldenberg“ bearbeitet. Alle Experten waren sich einig, dass künstliche Intelligenz eine große Chance für Gesellschaft und Menschen ist. Allerdings müssten dafür bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden.

So forderte eine Expertengruppe einen klaren rechtlichen Rahmen für die gesamte Themenlandschaft von künstlicher Intelligenz. Im Bildungsbereich werden Reformen gefordert, um die Jugend entsprechend ausbilden zu können. Der digitale Bereich und der Umgang mit dem Thema müsse ebenso zu den Grundkenntnissen gehören, wie lesen, schreiben und rechnen, so die Experten.

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Gerald Lechner

Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl initiierte das „BildungsKonzil Heldenberg“

Ein großes Thema war auch der Bereich der Ethik. Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass ein gesetzlich verankerter Ethik-Code notwendig sei, um die Menschen auf den sinnvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz vorzubereiten, Ängste zu nehmen und Antworten für die Gesellschaft zu geben.

Mensch müsse weiterhin im Mittelpunkt stehen

„Mit den Ergebnissen, die nun intensiv aufbereitet werden, leisten wir einen wesentlichen Beitrag für eine zukunftsgerichtete Bildungspolitik“, resümierte Zwazl nach drei Tagen „BildungsKonzil Heldenberg“. Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, betonte, dass trotz Digitalisierung weiterhin der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse: „Wir müssen alle auf diesem Weg mitnehmen, denn der Mensch ist ein Mensch und keine Maschine.“ In die gleiche Kerbe schlug der emerierte Bischof von St. Pölten, Klaus Küng: „Wir brauchen auch in Zukunft einen kritischen Geist, um für sich selbst die Freiheit zu bewahren.“