Ein Monat nach Unglück: Lokführer wird befragt

Der Lokführer der Mariazellerbahn, die am 26. Juni bei Völlerndorf (Bezirk St. Pölten) entgleist ist, wird erst jetzt von den Ermittlern befragt. Der Mann stand unter Schock und konnte bisher nicht einvernommen werden, heißt es.

Die Aussage des Lokführers ist ein wichtiger Schritt zur Klärung des Unfalls. Außerdem wurde ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben, so die Auskunft der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Es soll klären, ob der Zug aus technischen Gründen zu schnell gefahren ist, oder ob menschliches Versagen ausschlaggebend für den Unfall war. Das Gutachten soll im September vorliegen.

Am 26. Juni waren zwei Garnituren der Mariazellerbahn bei Völlerndorf entgleist, drei Personen wurden schwer verletzt, 31 leicht. Die beiden kaputten Waggons stehen derzeit noch in St. Pölten, sollen aber zum Hersteller in die Schweiz gebracht werden, heißt es bei der NÖVOG. Dort muss geklärt werden, ob sie noch repariert werden können oder ob sie ausgetauscht werden müssen. Die NÖVOG als Betreiber geht von einer Schadenshöhe im zweistelligen Millionenbereich aus.

NÖVOG setzt Maßnahmen für reibungslosen Betrieb

In der Zwischenzeit ist die Mariazellerbahn mit nur sieben statt wie bisher mit neun Garnituren unterwegs. Zur Verstärkung kommen im August und im September je ein Dieseltriebwagen der Citybahn Waidhofen und der Waldviertelbahn zum Einsatz. An besonders stark frequentierten Tagen wird parallel zum Zug auch ein Bus geführt, der bei Vollauslastung des Zuges Fahrgäste transportieren kann. Zusätzlich fährt an Samstagen, Sonn- und Feiertagen um 9.37 Uhr ein Zug von St. Pölten nach Mariazell. Bei Bedarf wird auch an Sonntagen der Notalgiezug „Ötscherbär“ mit der historischen Elektrolokomotive geführt, so die NÖVOG.

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