Jugendliche spielen Theater für Dachsanierung

Das Jugendhaus Stift Göttweig will mithilfe von Theater jungen Menschen das Thema „Glauben“ näherbringen. Mitte August wird die Komödie „Cyrano de Bergerac“ aufgeführt. Mit dem Erlös wird die Dachsanierung des Stifts unterstützt.

Nach „Jedermann“ (2014) und „Nathan der Weise“ (2016) wird heuer „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand, 1897 in Paris uraufgeführt, die dritte Produktion des Jugendtheaterprojekts sein. Im Zentrum des Stücks steht der Titelheld, ein Schriftsteller im 17. Jahrhundert, und seine Liebe zu Roxane.

Theaterprojekt Cyrano de Bergerac Rostand

Stift Göttweig/Hannes Seierl

Bei gutem Wetter wird das Stück „Cyrano de Bergerac“ auf der Treppe vor dem Stift zu sehen sein

Bei einem Casting im vergangenen Herbst wurden 25 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 27 Jahren ausgewählt. Sie sind in den letzten Monaten nicht nur bei den Proben, sondern auch bei weiteren sozialen Aktivitäten zusammengeschweißt worden. „Wir haben bei uns einen bunten Mix an Räumlichkeiten und Betreuungsangeboten, um soziale Kompetenz zu fördern“, sagt Projektleiterin Martina Reisinger-Grüner.

Für die Regie ist einmal mehr Thomas Koller zuständig. „Es macht immer wieder Spaß, mit jungen Menschen zu arbeiten. Manche sind seit dem ersten Mal dabei, andere sind neu dazugestoßen. Innerhalb kürzester Zeit ist auch dieses Ensemble wieder fest zusammengewachsen.“ Das gewählte Stück vereine alle Bestandteile eines Theaterstücks: „Große Gefühle, Action sowie wunderbar gezeichnete Figuren - und alles in perfekte poetische Sprache gegossen.“

Produktion für Dachsanierung

Am 10., 11., 12. und 14. August sind insgesamt vier Vorstellungen angesetzt. Der Reinerlös fließt in die Dachsanierung des Stifts Göttweig. Gespielt wird dabei regulär auf dem Stiegenaufgang vor dem Stift, bei Schlechtwetter weicht das Team in den Brunnensaal aus.

Die Hauptrolle des Stücks übernimmt der 25-jährige St. Pöltner Matthias Schmid: „Cyrano ist ein sehr vielseitiger Mensch, begabter Dichter und meisterlicher Degen-Fechter, jedoch bestraft durch eine irrwitzig lange Nase und deshalb im ständigen Selbstzweifel über sein Aussehen.“

Kritische Auseinandersetzung mit der Kirche

Das Theaterprojekt soll junge Menschen generell dazu animieren, sich mit den Themen Glauben, Gesellschaft und Politik auseinanderzusetzen, heißt es in einer Aussendung. „Jugendliche sind bereit, sich mit kirchlichen und politischen Themen kritisch auseinanderzusetzen“, sagt Isabella Stöckelhuber von der Jugendpastoral St. Pölten.

„Es ist für mich faszinierend, zu erleben, wie junge Menschen zu interessieren und zu begeistern sind“, ergänzt Abt Columban Luser. Er verweist auf die Beziehung zwischen Göttweig und der Jugend, die aus den drei Produktionen enstanden ist und „hoffentlich bestehen bleibt - über die Dachsanierung hinaus. Unsere Tore stehen jedenfalls weit offen“, versichert Luser.

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