500 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet

Das Land will die Mitarbeiter von kika/Leiner bestmöglich unterstützen. Als Konsequenz des Sparkurses dürften 500 Beschäftigte ihren Job verlieren. Am Freitagnachmittag wurden Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet.

In Niederösterreich sollen laut Medienberichten etwa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Kündigungen betroffen sein. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind laut AMS Niederösterreich noch nicht abzuschätzen, weil die kika/Leiner-Beschäftigten erst am Freitagnachmittag offiziell beim AMS zur Kündigung angemeldet worden sind.

Zuerst müsse festgestellt werden, welche Ausbildung die Betroffenen haben, denn bei kika/Leiner gebe es nicht nur Verkäufer, sondern auch Tischler, Monteure oder Lagerarbeiter. Davon hänge es auch ab, wie einfach oder schwierig es ist, jemanden zu vermitteln.

Mit der Anmeldung zur Kündigung beim AMS läuft eine Frist von 30 Tagen, erst danach darf das Unternehmen die Mitarbeiter offiziell kündigen, ab dann läuft erst die Kündigungsfrist, die Mitarbeiter werden dann nach drei bis vier Monaten arbeitslos.

Eichtinger: „Diese Dimension nicht erwartet“

Gegenüber noe.ORF.at verwies der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) am Freitag auf Gespräche mit den Eigentümern von kika/Leiner: „Diese haben uns berichtet, dass es einen Sozialplan geben wird.“ Dass durch die Sparmaßnahmen der Signa Gruppe alleine in Niederösterreich etwa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren dürften, bezeichnete der Landesrat als „herben Schlag für den Wirtschaftsstandort und die Betroffenen“ - mehr dazu in Harter Sparkurs bei kika/Leiner (noe.ORF.at; 16.8.2018).

Ziel sei es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestmöglich zu helfen: „Das heißt, wir haben bereits Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen bzw. stehen in Kontakt mit dem Arbeitsmarktservice.“ Über das Ausmaß des Sparkurses zeigte sich Eichtinger überrascht: „Wir haben diese Dimension nicht erwartet, aber wir müssen die Sanierungsmaßnahmen zur Kenntnis nehmen und die Betroffenen nun bestmöglich unterstützen.“

Eichtinger ist zuversichtlich, dass die betroffenen Mitarbeiter rasch wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können: „Wir haben in Niederösterreich eine sehr positive Arbeitsmarktsituation mit ständig rückläufigen Arbeitslosenzahlen. Wir können daher davon ausgehen, dass die Betroffenen relativ rasch eine Chance haben, eine neue Anstellung zu finden.“

Stadler: „Möbelimperium ins Wanken geraten“

Von einem „schweren Schlag“ sprach in einer Aussendung auch der Bürgermeister von St. Pölten, Matthias Stadler (SPÖ). „St. Pölten ist bei den Kündigungen einer der am stärksten betroffenen Standorte.“ Stadler forderte deshalb die „volle Unterstützung des Landes und der Bundesregierung für die betroffenen Mitarbeiter und auch für eine rasche Nachnutzung eventuell nicht mehr benötigter Infrastruktur.“

In St. Pölten sind von den Sparmaßnahmen Arbeitsplätze in der Firmenzentrale wie auch in der Logistik und in beiden Möbelhausen betroffen. „Sehr bedauernswert ist auch die Tatsache, dass das seit Jahrzehnten für St. Pölten prägende Unternehmen von St. Pölten aus zu einem Möbelimperium aufgestiegen ist und nun ins Wanken geraten ist“, so Stadler.

Bedauern auch in Wiener Neustadt

„Leiner war ein sehr wichtiger Betrieb für unsere Innenstadt“, bedauert auch der Bürgermeister von Wiener Neustadt, Klaus Schneeberger (ÖVP), die geplante Schließung der Filiale. „Vor allem für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Teil seit Jahren oder gar Jahrzehnten hier beschäftigt waren, ist das ein schwerer Schlag. Für sie müssen wir alles unternehmen, um sie zu unterstützen“, so Schneeberger in einer Aussendung. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Standortes sei der Bürgermeister seit zwei Wochen in Gesprächen mit der Signa-Gruppe.

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