Oboist Alfred Hertel ist tot

Der bekannte Musiker Alfred Hertel ist vor wenigen Tagen im Alter von 83 Jahren gestorben. Schon mit 17 Jahren war er Solooboist des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters geworden und blieb das bis zu seiner Pensionierung.

Alfred Hertel wurde 1935 als Sohn des Ersten Hornisten des Wiener Rundfunkorchesters, Otto Hertel, geboren. Nach dem Studium am Konservatorium der Stadt Wien und der Akademie für Musik und darstellender Kunst in Wien wurde er im Alter von 17 Jahren als Erster Oboist vom Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester engagiert, dessen Mitglied er bis 1998 war. Alfred Hertel war der ältere Bruder des Komponisten Paul Hertel.

Alfred Hertel Oboist Nachruf

Paul Hertel

Alfred Hertel (1935-2018)

Seine künstlerische Tätigkeit als Solist und Mitglied von Kammermusikensembles führte ihn zu unzähligen Konzerten durch Europa, er war Teilnehmern an vielen Tourneen durch Asien sowie Nord- und Südamerika. Von dem Oboisten gibt es hunderte Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen.

Ein Förderer zeitgenössischer Musik

Er war nicht nur Mitglied des Tonkünstlerorchesters, sondern spielte auch in Ensembles unterschiedlicher Genres wie zum Beispiel die reihe, Les Menestrels, dem Clemencic Consort, dem Convivium Musicum Vindobonense, dem Ensemble Concertino Wien und dem Niederösterreichischen Bläserquintett.

Er förderte seit den 1950er Jahren zeitgenössische Musik, viele Kompositionen wurden ihm gewidmet und er brachte eine große Anzahl von Werken zur Uraufführung. Alfred Hertel unterrichtete am Konservatorium der Stadt Wien und am Franz-Schubert-Konservatorium Wien.

Der Musiker, der in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) lebte und am 5. August verstarb, erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, u.a. den Berufstitel Professor (1986), die Anerkennungsurkunde für 50-jährige Tätigkeit als Kirchenmusiker (1998), das Goldene Ehrenzeichen des Bundeslandes Niederösterreich (2001) sowie Ehrenmitgliedschaften wie zum Beispiel beim Musikverein St. Pölten (2004) und bei der Sommerakademie Lilienfeld (2010).