Extremradler Strasser über mexikanischer Grenze
Mit dem Projekt „Ice2Ice“ will der Trautmannsdorfer (Bezirk Bruck/Leitha) in 100 Tagen von Alaska bis nach Patagonien radeln. Bis jetzt hat er 7.300 Kilometer und 40.000 Höhenmeter absolviert. Er konnte den Vorsprung auf den bisherigen Weltrekord von Dean Stott auf fast fünf Tage ausbauen.
Vergangenes Wochenende hat der Extremsportler einen großen Streckenabschnitt hinter sich gelassen und die mexikanische Grenze passiert. Täglich fährt er 220 Kilometer. „Das mag auf den ersten Blick wenig klingen, ist aber das Maximum, was bei diesen klimatischen Bedingungen zu fahren ist“, schildert Strasser.
Christoph Wisser
Kameramann musste aufgeben
Bei bis zu 40 Grad Celsius und starkem Gegenwind sei Strasser bis an seine körperlichen Grenzen gekommen. Er versuche von Etappe zu Etappe zu denken: „Wenn ich auf meinen Radcomputer blicke, ist es ein tolles Gefühl, bereits ein Drittel meiner Route gefahren zu sein.“ Dabei gab es in der letzten Woche einige Unruhen im Team.
Strassers Kameramann Christoph Wisser, der bis jetzt den Weltrekordversuch dokumentiert hat, musste aus gesundheitlichen Gründen in Denver (im US-Bundesstaat Colorado) abbrechen. Eine schnelle Genesung sei aufgrund von Hitze, Schlafmangel und Dauerstress nicht wahrscheinlich gewesen. Wisser befindet sich auf der Heimreise nach Österreich.
Christoph Wisser
Nächste Etappe in Mexiko
Ersatz suchte der Extremradler über einen Videoaufruf in den Sozialen Medien. Für die übrigen 60 Tage wird ein Fan Strassers im Wohnmobil mitfahren. Der 20-jährige Samuel Renner aus Berchtesgaden (Deutschland) hat Strasser überzeugt: „Er ist Bergsteiger und Schifahrer. Seine produzierten Videos versprechen einen ebenbürtigen Ersatz“, erzählt Strasser über sein neues Teammitglied.
Neben dem neuen Kameramann wird der niederösterreichische Extremsportler, der für den LTC Seewinkel (Burgenland) fährt, von Freundin Kerstin Quirchmayr, Betreuerin Viktoria Klammerth und Physiotherapeutin Viola Minixhofer unterstützt. In Mexiko erwartet das Team härtere Bedingungen als bisher: „Es ist schwerer, einen Schlafplatz zu finden und wir wissen aufgrund der Bandenkriege und Drogenkartelle, dass wir noch mehr auf uns aufpassen müssen“, schätzt Strasser die Lage ein.
Links:
- Rad: Nach 5.500 Kilometern auf Weltrekordkurs (noe.orf.at; 13.8.2018)
- Extremradler Strasser nahm „Hürde Alaska“ (noe.orf.at; 30.7.2018)
- Strassers Rekordjagd startet mit Hindernissen (noe.orf.at; 23.7.2018)
- Strasser vor Rekord-Radtour von Nord nach Süd (noe.orf.at; 7.7.2018)