Atomkraftgegner feierten Nein zu Zwentendorf
Am 4. April 1972 wurde mit dem Bau des Atomkraftwerks in Zwentendorf begonnen, heuer jährt sich am 5. November zum 40. Mal das Nein der Bevölkerung zur Atomkraft - mehr dazu in Zwentendorf: Vor 46 Jahren war Baubeginn (noe.ORF.at; 4.4.2018). Anlässlich des Jubiläums finden heuer eine Reihe von Veranstaltungen statt, das Grillfest am Freitag war der Auftakt.
Es kehrten jene nach Zwentendorf zurück, die damals auf die Straße gegangen sind. „Wir waren auf der Ringstraße“, sagte etwa Gustl Walzer aus Altenwörth. Christina Oppermann-Dimow aus Wien ergänzte: „Ich war so empört damals und habe gesagt, wenn das durchgeht, will ich keine weiteren Kinder mehr. Ich habe jetzt aber fünf Kinder.“
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Entscheidung von damals präge Energiepolitik
Bis heute präge die damalige Entscheidung die Energiepolitik, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Freitag. „Nach mehreren schweren Zwischenfällen, allen voran Tschernobyl und Fukushima, sind heute laut Umfragen fast 85 Prozent der Niederösterreicher gegen Atomkraft.“ Das sei aber nicht immer so gewesen. Denn bei der Volksbefragung votierten 50,9 Prozent der Niederösterreicher für die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf. In den vergangenen vier Jahrzehnten habe sich im Energiebereich viel getan. „In Niederösterreich erzeugen wir seit 2015 100 Prozent unseres Strombedarfs mit Hilfe von Wasser, Wind, Sonne und Biomasse. Die Zustimmung für diese sauberen Energieträger liegt in der Bevölkerung bei 91 Prozent“, so Pernkopf.
2005 erwarb das Energieversorgungsunternehmen EVN das AKW. Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz sprach am Freitag davon, dass Zwentendorf nun ein „schönes Symbol für eine erneuerbare Energiezukunft" geworden ist. „Hier wird Jahrzehnte nach der Volksabstimmung nun doch Strom für Österreichs Haushalte produziert. Unsere Photovoltaikanlage am Dach und auf der Außenfläche des Kernkraftwerkes liefert seit 2009 zu 100 Prozent nachhaltige, umweltfreundliche Energie.“
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Führungen und Trainings im Kraftwerk
Das Kraftwerk dient seither unter anderem als Trainingsmöglichkeit für Kernkraftwerksmitarbeiter. Es ist aber auch eine Location für Modeschauen und Musikvideos. Zudem werden Führungen angeboten. Auch das Shutdown-Festival findet jährlich auf dem Gelände statt - mehr dazu in Tausende tanzen beim AKW Zwentendorf (noe.ORF.at; 10.8.2018).
Links:
- Kreative Ideen für Zwentendorf-Jubiläum gesucht (noe.ORF.at; 23.3.2018)
- AKW Zwentendorf als „Sportplatz“ für Freerunner (noe.ORF.at; 8.2.2017)
- EVN
- AKW Zwentendorf