Novomatic verdoppelte Halbjahresgewinn

Der Glücksspielkonzern Novomatic mit Sitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) konnte im ersten Halbjahr 2018 den Gewinn beinahe verdoppeln. Das Unternehmen führt das unter anderem auf große Zukäufe im Ausland zurück.

Mit der Übernahme des australischen Konkurrenten Ainsworth Game Technology wuchs die Novomatic-Gruppe zu Beginn des Jahres stark. Der Konzern bekam damit vor allem Zugang zum nordamerikanischen Markt bekommen. Nun schlug sich dieser Zukauf auch auf den Konzerngewinn nieder. Der Verkaufserlös von Glücksspielgeräten konnte gegenüber dem Vorjahr beinahe verdoppelt werden (plus 96,2 Prozent).

Glücksspielautomaten

ORF

Der Verkaufserlös von Glücksspielautomaten wurde beinahe verdoppelt

Auf die von Ainsworth im Mai gekappte Gewinnprognose für 2018 von 42 auf 20 Millionen australische Dollar geht das Novomatic-Management im Halbjahresbericht hingegen nicht ein. Lizenzerträge im Zusammenhang mit Lotterietechnologie erhöhten die sonstigen Erträge im ersten Halbjahr um 40,9 Prozent. Livegame-Erträge legten durch die Ausweitung im Bingo-Bereich in Italien um 32 Prozent zu.

Die Wetterlöse sind um 16,6 Prozent gestiegen, vor allem in Österreich und Italien legte der Umsatz deutlich stärker zu. Die Automatenerlöse lagen trotz des Verkaufs von Spielbetrieben in Peru um 9,6 Prozent über dem Vorjahr. Mieterlöse zeigten sich dagegen mit 3,1 Prozent rückläufig.

Rückzug aus Deutschland

In Deutschland wurden aus regulatorischen Gründen alle Geschäftsbeziehungen beendet. Die Erlöse im E-Business-Bereich verringerten sich dadurch um 16,5 Prozent. In Italien wurde aufgrund gesetzlicher Veränderungen die Zahl der betriebenen Geräte um 35 Prozent reduziert. In Moldawien schloss Novomatic hingegen mit den staatlichen Lotterien einen langfristigen Vertrag, mit dem mindestens 3.500 Glücksspielgeräte zur Verfügung gestellt werden. Der Vertrag läuft auf 15 Jahre.

Das EBITDA verbesserte sich im ersten Halbjahr um 11,6 Prozent auf 318 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 23 Prozent auf 148,4 Millionen Euro. Der Mitarbeiterstand kletterte auf den neuen Höchststand von 26.230 Personen. Der freie Cashflow vor Akquisitionen verringerte sich von 25,4 auf minus 3,1 Millionen Euro, nach Akquisitionen von minus 95,8 auf minus 297,0 Millionen Euro.

Neben der Großakquisition von Ainsworth gab es im Laufe des ersten Halbjahres 2018 nur vereinzelt Zukäufe kleinerer Unternehmen in den Kernmärkten Deutschland, Italien, Spanien und Osteuropa, vornehmlich in den Bereichen Spielhallenbetrieb, Baraufstellung und Sportwetten. „Aktuell liegt der Fokus jedoch auf der Konsolidierung des raschen Wachstums der letzten Jahre, das insbesondere durch Zukäufe von Unternehmen vorangetrieben wurde“, betonte Novomatic-Chef Harald Neumann.

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