Industrie fehlen immer mehr Fachkräfte

Niederösterreichs Industriebetriebe freuen sich laut einer aktuellen Konjunkturumfrage über volle Auftragsbücher. Als größtes Problem sehen die Unternehmen allerdings den zunehmenden Fachkräftemangel.

Nur mehr 57 Prozent der niederösterreichischen Unternehmen produzieren derzeit ohne Schwierigkeiten. Damit wurde der niedrigste Wert seit Ende 2009 erreicht. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) hervor. Dazu wurden im Juli knapp 60 Betriebe mit insgesamt 18.600 Beschäftigten untersucht.

„Positive Entwicklung nicht zunichtemachen“

"Wir müssen darauf achten, dass dieser zuspitzende Fachkräftemangel die positive Entwicklung nicht zunichtemacht. Umso wichtiger sind daher die Aufwertung des Images der Lehrausbildung sowie berufliche Weiterbildungen — vor allem, um in puncto Digitalisierung am Ball bleiben zu können“, so Thomas Salzer, der Spartenobmann Industrie in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Er ist auch Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreichs (IVNÖ).

Abgesehen vom Fachkräftemangel bewerten die Betriebe die Auftragslage weiterhin als „sehr gut". „Die Produktion der letzten drei Monate ist wieder überdurchschnittlich stark gestiegen, allerdings nicht mehr in dem Ausmaß wie im Frühjahr. 31 Prozent der Unternehmen haben ihre Produktion ausgeweitet, nur acht Prozent meldeten Rückgänge“, führte Salzer aus. Außerdem habe der Konjunkturtest ergeben, dass 86 Prozent der Betriebe mit dem Auftragsbestand zufrieden seien.

Unternehmen sind optimistisch

Auch beim Ausblick auf die kommenden Monate zeigen sich die befragten Unternehmen optimistisch. 26 Prozent rechnen demnach mit einer Steigerung der Produktion, nur sechs Prozent gehen von einem Rückgang aus. Außerdem gab ein Viertel der Unternehmen an, zusätzliches Personal aufnehmen zu wollen.

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