Bootsunfall: Erste Erkenntnisse präsentiert

Im Fall des gekenterten Bundesheerpionierboots hat die Untersuchungskommission erste Ergebnisse vorgelegt. Nach Angaben des Heeres gibt es keine Hinweise auf einen Fahrfehler oder ein technisches Gebrechen.

Eine Welle sei ins Innere des Arbeits- und Transportbootes geschwappt, danach sei dieses binnen 15 Sekunden gesunken, hieß es in einer Aussendung des Bundesheeres. Es werde untersucht, ob die Welle eines großen Schiffes in Verbindung mit dem Niedrigwasser der Donau zum Unglück geführt habe. Zeugenaussagen würden diese Version bestätigen. Außerdem sei ein Video ausgewertet worden, das den Unfall zeige. Ein Kentern der betroffenen Bootstype sei jedenfalls auch in eigenen Tests des Bundesheeres noch nie vorgekommen.

Nun beabsichtigt die heeresinterne Untersuchungskommission, die Transpondersignale der Donauschifffahrt auszuwerten. Auch die Details der Rettungskette sollen nachträglich untersucht werden. Wann es einen Endbericht gebe, sei derzeit noch nicht abzuschätzen. Man stelle der Staatsanwaltschaft aber jedenfalls alle Informationen zur Verfügung, verspricht man beim Bundesheer.

Kommunikationsfehler eingeräumt

Bei der Information der Angehörigen räumt man seitens des Verteidigungsministeriums Fehler ein. Diese sei in einigen Fällen „verzögert erfolgt“, hieß es in der Aussendung. „Dies wird Teil der weiteren Untersuchung sein. Ein mangelhafter Informationsfluss an die Eltern - das Schicksal ihrer Kinder betreffend - ist unentschuldbar.“ Auch diesen Aspekt wolle man nun weiter untersuchen. Am Gesundheitszustand der beiden schwer verletzten jungen Frauen - sie waren nach dem Unfall reanimiert worden - habe sich unterdessen nichts geändert.

Das Pionierboot mit einem Unteroffizier als Steuermann war mit 13 Personen - acht „Girls’ Camp“-Teilnehmerinnen und fünf Soldaten - besetzt, als es am Samstag gegen 10.00 Uhr kenterte. Zwei Frauen im Alter von 22 und 18 mussten in der Folge reanimiert werden. Sie waren unter das 8,5 Meter lange, 2,5 Meter breite und 2,5 Tonnen schwere Arbeits- und Transportboot geraten.

Die beiden Opfer wurden von den Hubschraubern Christophorus 3 und Christophorus 9 ins AKH Wien bzw. ins Wiener Wilhelminenspital geflogen. 22 weitere Personen wurden vom Roten Kreuz zur weiteren Kontrolle ins Krankenhaus gebracht - mehr dazu in Heeresboot gekentert: Zwei Frauen reanimiert (noe.ORF.at; 1.9.2018).