Neuer Rossmann-Krimi über Fake News

Im neuen Mira-Valensky-Krimi „Im Netz“ greift die im Weinviertel lebende Autorin Eva Rossmann eine aktuelle und heikle Thematik auf. Es geht um Fake News und darum, was Wahrheit ist. Damit trifft sie einen Nerv der Zeit.

Eva Rossmann hat gerne viel zu tun. Jedes Jahr im Herbst erscheint ein Roman und jedes Mal steht auch ein aktuelles Gesellschaftsthema im Mittelpunkt. Zuletzt verfasste Rossmann den Polit-Roman „Patrioten“, mit dem sie bereits mit den Sozialen Medien hart ins Gericht ging - mehr dazu in Neuer Polit-Roman von Eva Rossmann (noe.ORF.at; 11.8.2017).

Eva Rossmann

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Eva Rossmann: „Es ist einer der schwierigsten Fälle für Mira Valensky, denn sie muss erst herausfinden, dass es nicht nur die reale, sondern auch die virtuelle Welt gibt. Es ist alles eine Welt“

Dieses Mal wird die Wahrheit der Fakten, oftmals Fake News bezeichnet, von Rossmann thematisiert. Am Dienstagabend präsentierte die ehemalige Journalistin und Verfassungsjuristin ihren neuen Krimi in Auersthal (Bezirk Gänserndorf) im Weinviertel. Davor sprach sie mit noe.ORF.at über ihr neues Werk.

Rossmann: „Plädoyer für guten Journalismus“

Ausgangspunkt von „Im Netz“ ist zunächst das Schicksal von Carlo Neuhaus. Er importiert italienische Spezialitäten, ist ein Liebling der Medien und sozial engagiert. Doch nach Gerüchten über Schlepperei und Drogenhandel wird er in seiner Villa tot aufgefunden. Zudem ist sein IT-Experte verschwunden. Die Krimihandlung und die Ermittlungen von Mira Valensky nehmen ihren Lauf. „Es ist einer der schwierigsten Fälle für Mira Valensky“, sagt Rossmann gegenüber noe.ORF.at, denn ihre Hauptfigur muss erst herausfinden, dass es nicht nur die reale Welt gibt, sondern auch die virtuelle Welt: „Es ist alles eine Welt.“

Für ihren Krimi recherchierte Rossmann monatelang. Sie führte etwa Gespräche mit IT-Experten, Psychologen und auch mit Hackern. Für sie selbst gibt es im Hinblick auf die Thematik ihres Buches ganz einfache Methoden, um Fakten von Unwahrheiten zu trennen. „Das eine ist: der Aufregung einfach nicht nachzugeben und ruhig zu schauen, ob das eigentlich plausibel ist oder nicht“, sagt Rossmann. Außerdem brauche man guten Journalismus.

„Das Buch ist ein Plädoyer für guten Journalismus“, sagt die Autorin. „Es gibt die Experten, die wissen was Sache ist und sie können es uns erzählen.“ Gerade weil heutzutage jeder überall alles „hinstellen“ könne, brauche man guten Journalismus mehr denn je, ist sie überzeugt.

Eva Rossmann Folio Verlag Krimi Cover

ORF/Folio Verlag

Rossmanns „Im Netz“: Gibt es den richtigen Umgang mit Informationen im Internet und in Sozialen Medien?

Fakten und Fiktion werden in Beziehung gesetzt

Laut der Autorin müsse man bereits in der Schule damit beginnen, den Umgang mit Sozialen Medien zu lehren. „Wenn man alles ungefiltert nimmt, was man überall bekommt, auch am Handy, dann wird man irgendwann in die Situation kommen, dass man wirklich nicht mehr weiß, was ist wahr und was ist falsch. Das Schlimmste, was dann passieren kann ist, dass man sagt, ‚Weiß ich nicht, kenn‘ ich mich nicht aus, egal, ist eh alles nicht wahr’. Es gibt die Dinge, die wahr sind und die Sachen, die wir wissen sollten.“

„Im Netz“ ist nicht nur ein spannender Krimi, in dem Rossmann Fakten und Fiktion gekonnt in Beziehung setzt, sondern mit „Im Netz“ beschreibt die Autorin auch ein Problem unserer Zeit. Der richtige Umgang mit Informationen im Internet und in Sozialen Medien ist zentrales Thema.

Eva Rossmann wurde 1962 geboren und lebt bereits seit vielen Jahren im Weinviertel, wo sie im Gasthaus „Zur alten Schule“ auch immer wieder als Köchin tätig ist. 1999 erschien mit „Wahlkampf“ ihr erster Kriminalroman rund um die Lifestyle-Journalistin und Hobbydetektivin Mira Valensky und ihre Putzfrau Vesna Krajner. Es folgte beinahe jeden Herbst ein neuer Band.

Benedikt Fuchs, noe.ORF.at

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