ÖVP setzt auf Arbeitsmarkt-Projekte und Export

Bei einer Arbeitsklausur der ÖVP Niederösterreich in Puchberg am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zwei neue Arbeitsmarkt-Pilot-Projekte angekündigt. Auch eine Export-Offensive soll kommen.

Mikl-Leitner verwies in einer Pressekonferenz im Anschluss an die Arbeitsklausur auf aktuell 633.000 Beschäftigte in Niederösterreich, eine um 10,2 Prozent gesunkene Arbeitslosigkeit und darauf, dass zuletzt auch die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen und der arbeitslosen Jugendlichen um mehr als 14 Prozent zurückgegangen sei. Dennoch gebe es nach wie vor zwei Problemzonen: 40 Prozent aller Arbeitslosen seien Langzeitbeschäftigungslose, 38 Prozent seien mehr als 50 Jahre alt.

Arbeitsklausur ÖVP

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Zwei neue Initiativen für Arbeitslose

Die Landeshauptfrau stellte daher die neuen Initiativen „JOB.IM.PULS plus“ und „Job Perspektive 55+“ vor. Beide Projekte würden ab sofort gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich hochgefahren. „JOB.IM.PULS plus“ starte im Bezirk Wiener Neustadt, weil dort der Anteil der Langzeitbeschäftigungslosen besonders hoch sei. Dabei werden bei Neubeschäftigungen 100 Prozent aller Lohn- und Lohnnebenkosten für sechs Monate übernommen und fünf Stunden pro Woche für Coaching und Trainings reserviert.

Mit „Job Perspektive 55+“ werde das bestehende Projekt „GemA 50+“ mit dem Schwerpunkt auf über 55-Jährige erweitert. Dabei zahlen Gemeinden oder gemeinnützige Vereine nur 150 Euro für eine volle Arbeitskraft. Gestartet wird laut Mikl-Leitner im Bezirk Gänserndorf, weil dort der Anteil an älteren Arbeitslosen mit 35 Prozent besonders hoch sei. Für beide Pilotprojekte werden bis Jahresende 600.000 Euro investiert. Etwa 60 Personen sollen von dem Angebot profitieren. Anfang 2019 ist eine Evaluierung und Ausdehnung vorgesehen.

Export-Offensive in China und Frankreich

Als Schwerpunkte wurden bei der Arbeitsklausur darüber hinaus die Steigerung des Exports, eine neue Wohnbaustrategie, die ausarbeitet werden soll, und höhere Förderungen für Familien und Kinderbetreuung definiert. In puncto Export will man sich künftig vor allem auf zwei Märkte konzentrieren - China und Frankreich -, für die Mikl-Leitner eine niederösterreichische Export-Offensive ankündigte.

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Frankreich betreffend gebe es etwa Steigerungspotenzial in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Lebensmittel- und Agrartechnik sowie Kunststoffe. Ziel sei es, den Warenexport in die „Grande Nation“ jährlich um drei Prozent zu erhöhen, so Mikl-Leitner. Sie verwies in diesem Zusammenhang auch drauf, dass etwa 240.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt durch den Export gesichert würden. 2017 sei ein Ausfuhr-Rekordjahr mit einem Wachstums-Plus von 8,8 Prozent und einem Warenexport-Volumen von 21,8 Mrd. Euro gewesen.