Drei Jahre danach: 6.850 Fremde in NÖ

Drei Jahre nachdem Tausende Flüchtlinge die Grenze zu Österreich überschritten haben, zeigt sich ein anderes Bild. Deutlich weniger Menschen kommen nach Österreich. In Niederösterreich leben aktuell 6.850 Fremde.

6.200 Fremde, so die Bezeichnung des Innenministeriums, befinden sich in Quartieren des Landes, 550 werden in Quartieren des Bundes betreut, also in Traiskirchen (Bezirk Baden), Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) oder Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha).

6.200 Menschen befinden sich nach Angaben des Ministeriums in Grundversorgung, davon seien 4.900 Menschen Asylwerber, sagt der Pressesprecher des Innenministeriums, Christoph Pölzl: „Das heißt, 1.300 Menschen sind subsidiär Schutzberechtigte, werden geduldet, können aufgrund der Entscheidung eines Höchstgerichts bleiben oder befinden sich aus einem anderen Grund momentan in der Grundversorgung.“

5.800 beziehen Mindestsicherung

Zu den 6.800 Fremden kommen etwa 5.800 Menschen, die Mindestsicherung beziehen, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Gottfried Waldhäusl (FPÖ). „Bei ihnen handelt es sich um anerkannte Flüchtlinge. Weitere 150 Menschen, die internationalen Schutz genießen, befinden sich wiederum in Grundversorgung“, so Büroleiter-Stellvertreter Stefan Eisner gegenüber noe.ORF.at.

Zugang zum Arbeitsmarkt haben Asylberechtigte. „Asylwerber mit wenigen Ausnahmen nicht“, sagt Martina Fischlmayr, Sprecherin des Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS). Aktuell sind beim AMS 2.650 Asylberechtigte erfasst, die arbeitslos sind oder sich in einer Schulung befinden. Fischlmayr berichtet gegenüber noe.ORF.at von rückläufigen Zahlen: „2016 lag der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei 87,1 Prozent, 2017 bei 17,7 Prozent. Ende August 2018 war es ein Rückgang um 2,2 Prozent.“

Jeder 20. Arbeitssuchende Asylberechtigter

Laut AMS fanden 2016 564 Asylberechtigte einen Job, 2017 waren es 880 und 2018 von Jänner bis Ende August 791. „Asylberechtigten, die beim AMS vorgemerkt sind, gelingt es zunehmend, ins Erwerbsleben einzutreten. Alleine im August waren es 106“, so Fischlmayr. Jeder 20. Arbeitssuchende bzw. Schulungsteilnehmer war im vergangenen Jahr ein Asylberechtigter mir Zugang zum Arbeitsmarkt, so die Sprecherin.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at