Autodiebe verursachten Millionenschaden
Wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung am Dienstag bekanntgab, setzten die mutmaßlichen Täter bei ihren Coups ein sogenanntes Funkstreckenverlängerungsgerät - auch „Scanner“ genannt - ein. Hintergrund ist, dass bei hochpreisigen Neufahrzeugen zwischen Pkw und Autoschlüssel laufend ein Signal gesendet wird, sobald sich der Schlüssel im Nahbereich des Autos befindet. Auf diese Art und Weise konnten die Verdächtigen Fahrzeuge, die vor Wohnhäusern bzw. in Carports abgestellt waren, in Betrieb nehmen.
Autos konnten nicht geortet werden
Die Autos wurden anschließend nach Polen gebracht, wobei laut Polizei ein „Jammer“ zum Einsatz kam, um zu verhindern, dass die gestohlenen Fahrzeuge geortet werden können. Die Tätergruppe wird im Zeitraum zwischen Oktober 2017 und März 2018 für insgesamt 22 Fahrzeugdiebstähle verantwortlich gemacht. Vorwiegend sollen die Verdächtigen in den Bezirken Mödling und Baden sowie in Wien-Liesing und in den Bezirken Linz-Land und Perg (beide Oberösterreich) zugeschlagen haben.
LPD NÖ
Am 9. März konnte die Polizei zwei der Beschuldigten im Bezirk Baden anhalten und vorläufig festnehmen. Der 21- und der 23-Jährige, die per EU-Haftbefehl gesucht worden waren, zeigten sich laut Polizei teilweise geständig. Ein gestohlener Pkw konnte daraufhin in Wien-Meidling sichergestellt werden, zwei weitere Fahrzeuge wurden in Polen vorgefunden.
Vier mutmaßliche Mittäter weiter flüchtig
Im Zuge von Hausdurchsuchungen fanden die Beamten in zwei Wohnungen das Funkstreckenverlängerungsgerät sowie den „Jammer“. Als mutmaßliche Mittäter konnten in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) eine 34-Jährige sowie ein 25- und ein 28-Jähriger festgenommen werden. Vier weitere mutmaßliche Mittäter gelten als flüchtig, ein Verdächtiger sitzt nach Angaben der Polizei in Deutschland in Untersuchungshaft.