Facettenreiches Programm: „Wachau in Echtzeit“

Intendantin Ursula Strauss lädt heuer zum bereits siebenten Mal zu „Wachau in Echtzeit“ ein. An elf Abenden von Oktober bis Dezember wird ein facettenreiches Programm mit Konzerten oder auch einem Theater für Kinder geboten.

Ursula Strauss, die den Ablauf des Festivals am Donnerstag im Schloss Luberegg (Bezirk Melk) präsentierte, wird dabei zwei Mal selbst im Mittelpunkt stehen. Gleich am Eröffnungstag, dem 27. Oktober, unternimmt die Schauspielerin im Verbund mit Christian Dolezal eine Reise zur Wachauer Nase in der Nähe der Rollfähre St. Lorenzen. Dort präsentieren die beiden pointierte Anekdoten und humorvolle Aphorismen über das menschliche Riechorgan. Die Veltliner Combo liefert dabei etwas für die Ohren.

Fragen nach Identität und Menschlichkeit

Tags darauf schlägt Wolf Bachofner im Rittersaal der Burgruine Aggstein mit Texten von Elfriede Jelinek eine Brücke zu Schuberts „Winterreise“. Lost in Translation zeigt sich am 2. November Kyrre Kvam. Der aus Norwegen stammende Komponist und Schauspieler sucht im Kellergewölbe von Schloss Spitz mit sphärischen Klängen und melancholischer Lyrik Antworten auf Fragen der Identität der Sprache. Einen Streifzug durch sämtliche Bereiche des Menschheitswissens bietet am nächsten Tag Dominik Maringer in der Römerhalle Mautern - unterstützt wird er dabei von den Musikern von CrossNova.

Ursula Strauss

Daniela Matejschek

Ursula Strauss, Intendantin von „Wachau in Echtzeit“

„Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus stehen im Mittelpunkt, wenn Erwin Steinhauer am 10. November in der Minoritenkirche Krems aus dem Werk liest und damit die vielen Facetten menschlicher Grausamkeit entblößt. Ein etwas zuversichtlicheres Programm wird einen Tag später geboten: Volkskundler Norbert Hauer lädt zu einer bereits ausverkauften Kirchenführung nach Stift Göttweig ein.

Beatrice Fago und Christian Preuß stellen am 17. November im Salzstadl in Krems mit skurrilen und witzigen Dialogen fest, dass es „Wirklich schade um Fred“ ist. Am Tag darauf präsentiert die Theatergruppe Plaisiranstalt das Stück „Alltag“ für Kinder ab zwei Jahren in der Kulturwerkstatt Melk. Gedanken um Mobilität, genauer gesagt um das Gehen, macht sich Maria Hofstätter am 23. November. Die Schauspielerin gibt gemeinsam mit ihrer Kollegin Martina Spitzer Werke von Thomas Bernhard, Friedrich Achleitner, Ernst Jandl und Peter Handke zum Besten.

Strauss: „Ein feines und ganz besonderes Festival“

Dass Kollegen wie Steinhauer und Hofstätter die diesjährige Auflage von „Wachau in Echtzeit“ beehren, stimmte Intendantin Strauss glücklich. „Ich freue mich immer wieder aufs Neue, mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern dieses feine, ganz besondere Festival zu gestalten“, erklärte sie.

Der vorletzte Festival-Tag steht am 25. November ganz im Zeichen von Romy Schneider, die heuer ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte. Den Abschluss des Veranstaltungsreigens liefert die künstlerische Leiterin selbst. Die dem Fernsehpublikum unter anderem als Kommissarin in „Schnell ermittelt“ bekannte Strauss liest am 1. Dezember in der Melker Kulturwerkstatt aus Marie von Ebner-Eschenbachs „Die Kapitalistinnen“. Der musikalische Rahmen des Schlussabends ist der österreichischen Pianistin Dorothy Khadem-Missagh vorbehalten.

Auch in Sachen Locations liefert die siebente Auflage von „Wachau in Echtzeit“ Entdeckungen. „Wir freuen uns, dass wir heuer wieder zwei neue Spielorte in unserer Reihe präsentieren dürfen: Schloss Luberegg und die markante Wachauer Nase am Ufer der Donau“, zeigte sich der künstlerische Koordinator Alexander Hauer zufrieden.

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