SKN fordert Salzburg: Die Gründe des Erfolgs

Mit dem zweiten Tabellenplatz hinter Meister Salzburg ist der SKN St. Pölten in der Fußball-Bundesliga bisher die Überraschung der Saison. Am Samstag geht es in der NV-Arena in St. Pölten ins direkte Duell.

Der SKN St. Pölten trifft am Samstag um 17.00 Uhr auf Meister Salzburg. Im neunten Versuch wollen es die SKN-Spieler endlich schaffen und Salzburg besiegen. Vor dem Duell in der NV-Arena in St. Pölten nennt noe.ORF.at sechs Gründe für die bisherigen erfolgreichen sechs Runden des SKN.

1. Trainer

Dietmar Kühbauer hat erneut bewiesen, dass er eine Mannschaft innerhalb kürzester Zeit weiter entwickeln kann. So wie bei seinen Stationen bei der Admira und in Wolfsberg führt der Weg zum Erfolg über eine stabile Defensive. Seit Kühbauer im Frühjahr den glücklosen Oliver Lederer abgelöst hat, bekommt der SKN deutlich weniger Gegentore. „Psychische und physische Stärke“ nennt der Ex-Teamspieler immer wieder als „Geheimnisse“ des Erfolges.

Schritt für Schritt krempelte Kühbauer den SKN nach seinen Vorstellungen um. Manfred Nastl als Co- und Jürgen Macho als Tormann-Trainer sind die wichtigsten Mitarbeiter beim Training auf dem Platz. Kühbauer überfordert die Spieler nicht mit zu vielen taktischen Anweisungen und er findet die richtige Mischung aus Motivation und hartem Umgang. „Wenn wir Mannschaften wie Salzburg besiegen wollen, muss alles passen. Es wird schwer, aber es kann gelingen“, meint er vor dem Schlager gegen den Meister am Samstag.

Fußball Vorschau SKN St. Pölten Salzburg

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SKN-Trainer Dietmar Kühbauer will St. Pölten zum ersten Bundesliga-Sieg gegen Salzburg führen

2. Heimstärke

Unter Kühbauer hat der SKN die Stärke im eigenen Stadion wieder gefunden. Aus den ersten drei Heimspielen der Saison wurden in der NV-Arena sieben Punkte geholt: 0:0 gegen Austria Wien, 2:0 gegen Sturm Graz und 4:3 gegen Wolfsberg. Besonders dieser knappe Erfolg zum Saisonstart mit dem Siegestor in der Nachspielzeit war die Initialzündung für den Erfolgslauf.

Am Donnerstag waren 48 Stunden vor dem Anpfiff bereits 3.600 Karten für das Spiel gegen Salzburg verkauft. „Man merkt die Euphorie in der ganzen Stadt, überall werde ich auf unsere Erfolge angesprochen. Der Familien-Sektor ist gegen Salzburg schon ausverkauft. Ich bin zuversichtlich, dass wir gegen Salzburg mehr als 5.000 Fans in der NV Arena haben werden“, freut sich SKN-General-Manager Andreas Blumauer.

3. Transfers

So wie jedes Jahr ist beim SKN im Sommer fast kein Stein auf dem anderen geblieben. Diesmal hatte man bei den Neuzugängen aber eine gute Hand. Torjäger Rene Gartler, Abwehrchef Daniel Drescher und der Grieche Taxiarchis Fountas sind nur drei Beispiele für gute Transferarbeit beim SKN. „Es ist an den richtigen Rädchen gedreht worden“, bringt es Rene Gartler auf den Punkt. Die richtige Mischung wurde innerhalb kürzester Zeit gefunden und das will der SKN auch gegen Salzburg zeigen.

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SKN-Tormann Christoph Riegler hat heuer erst vier Gegentore bekommen und zählt damit zu den Besten der Bundesliga

4. Abwehrstärke

Im Vorjahr kassierte der SKN in den ersten sechs Runden 16 Gegentore, heuer sind es zu diesem Zeitpunkt erst vier. Gemeinsam mit Meister Salzburg und dem LASK stellt man die beste Abwehr der Liga. Die Achse mit Daniel Drescher, Luan und Luca Meisl funktioniert perfekt, dahinter agiert Tormann Christoph Riegler seit Wochen in sehr guter Form. Das SKN-Urgestein ist seit seiner Jugend beim Verein und heuer ein verlässlicher Rückhalt. Das soll auch gegen Salzburg so bleiben: „Wir haben gegen Salzburg seit dem Aufstieg vor zwei Jahren noch nie gepunktet. Nach unseren Leistungen in den vergangenen Wochen muss man schon sagen: Wann, wenn nicht jetzt?“

5. Selbstvertrauen

Acht Niederlagen in acht Spielen gegen die Salzburger bei einem Torverhältnis von 4:25 – diese „schwarze Serie“ soll am Samstag zu Ende gehen. Mit den Erfolgen der vergangenen Wochen ist auch die Zuversicht gestiegen. „Wir können gegen Salzburg punkten, wir müssen aber nicht. Mit einem Sieg gegen Salzburg kann man vor Saisonbeginn nicht rechnen. Wir haben nichts zu verlieren und sind gut in Form. Das ist vielversprechend“, bringt es Manager Andreas Blumauer auf den Punkt.

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Die SKN-Spieler wollen im neunten Versuch erstmals über einen Sieg gegen Salzburg jubeln

Neben den erfolgreichen Heimspielen haben auch die Auswärtsspiele gegen Innsbruck (2:0), Altach (2:1) und LASK (0:0) für positive Stimmung gesorgt. Aus der katastrophalen Vorsaison mit dem erst über die Relegation geschafften Klassenerhalt ist man gestärkt hervor gegangen. Der Antrieb, so eine Saison nicht noch einmal erleben zu wollen, schweißt zusammen.

6. Stimmung

Stürmer Rene Gartler ist nicht nur vor dem Tor „offensiv“, sondern auch beim Interview. Auf die Frage, wie überraschend ein Spitzenspiel zwischen Salzburg und dem SKN nach sechs Runden ist, meint Gartler gegenüber noe.ORF.at: „Es ist natürlich überraschend, dass Salzburg auf dem ersten Platz steht“, lacht Gartler und drückt damit die Lockerheit beim SKN aus. Um danach auch gleich wieder ernst zu werden: „Mit unserem Erfolgslauf und Platz zwei konnte natürlich niemand rechnen. Wir freuen uns auf dieses Spiel und wollen als krasser Außenseiter überraschen.“

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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