Üben für den Ernstfall mit Frühchen-Simulator

Mit einer Simulationspuppe namens Paul werden auf der neonatologischen Intensivstation am Universitätsklinikum St. Pölten Notfallsituationen in Zusammenhang mit Frühgeborenen in realistischer Umgebung trainiert.

Die Simulationspuppe Paul ist 35 cm groß und wiegt weniger als ein Kilo. Die Puppe simuliert ein Frühchen, geboren in der 27. Schwangerschaftswoche. Zweimal pro Monat werden an der klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde in einem eigens geschaffenen Übungsraum praxisbezogene Szenarien in realistischer Umgebung trainiert. Sowohl Handgriffe, die für die Erstversorgung von Frühgeborenen nötig sind, als auch Notfälle werden dabei simuliert.

Simulationspuppe Paul mit Team

Universitätsklinikum St. Pölten

Paul ist eine hoch technisierte, extrem realistische Simulationspuppe, heißt es in einer Aussendung des Universitätsklinikums. Der Kehlkopf wurde nach MRT-Bildern rekonstruiert und bietet ein genaues Abbild der oberen Atemwege. Dies hilft beim Training für jene Fälle, in denen das frühgeborene Baby die Gabe einer Substanz mittels Katheter benötigt, die erst ab der 32. Schwangerschaftswoche vom ungeborenen Kind in ausreichender Menge produziert wird.

Äußerst realistische Szenarien möglich

Über einen externen Computer können Atmung, Atemfrequenz und Herzfrequenz gesteuert werden. Auch die Temperatur und die Hautfarbe der Puppe können verändert werden. Eine Vielzahl an Szenarien kann so simuliert werden. Die Software, die in der Puppe integriert ist, gibt beispielsweise Rückmeldung darüber, ob die Kopfhaltung bei einer Beatmung korrekt ist.

„Das realistische Üben von verschiedenen Szenarien bedeutet eine Erhöhung der Versorgungsqualität unserer jüngsten Patientinnen und Patienten und stiftet großen Nutzen für die Weiterbildung unserer Mitarbeiter“, betont der Leiter der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde Karl Zwiauer.

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