AMS will schummelnde Arbeitslose aufdecken

Das Arbeitsmarktservice Niederösterreich hat einen neuen Erhebungsdienst ins Leben gerufen. Das neue Team widmet sich jenen Fällen, bei denen der Verdacht besteht, dass Arbeitslose bewusst Jobabsagen provozieren.

Wer sich für einen Job bewirbt, will für gewöhnlich den Job auch haben. Doch es gibt auch Ausnahmen: Beim AMS spricht man dann von einer „Vereitelung des Arbeitsangebotes“. Um genau solche Fälle künftig aufzudecken, wurde nun ein eigenes Team beauftragt. In der Vergangenheit habe es immer mal wieder derartige Verdachtsfälle gegeben, heißt es beim AMS.

Hinzukommt, dass der Arbeitsmarkt in Niederösterreich derzeit boomt und es mehr freie Stellen gibt. Das AMS müsse daher verstärkt seiner Rolle als Vermittler gerecht werden, „der Bedarf an Fachkräften ist hoch“, meint AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

Auch Schwarzarbeit ist verstärkt im Blick

Das neue Team nahm vor einer Woche die Arbeit auf und wird in Verdachtsfällen künftig sowohl mit Arbeitgebern als auch mit Jobsuchenden sprechen. „Wenn Jobsuchende passende Schulungs- oder zumutbare Stellenangebote vereiteln, müssen sie mit Konsequenzen rechnen“, sagt Hergovich.

Konkret könnte das etwa die Sperre des Arbeitslosengeldes zur Folge haben. Umgekehrt sei es aber auch möglich, dass Arbeitssuchende zu Unrecht beschuldigt werden, heißt es. Zu den Aufgaben gehören ab sofort auch Recherchen zu Schwarzarbeit und Scheinwohnsitzen. Insgesamt rechnet das AMS Niederösterreich im kommenden Jahr mit etwa 800 zu recherchierenden Verdachtsfällen.

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