Kika/Leiner: 830 Mitarbeiter müssen gehen

Laut AMS Niederösterreich sind aktuell 830 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von kika/Leiner von einer Kündigung beziehungsweise Auflösung des Dienstverhältnisses betroffen. In Niederösterreich sind es 370 Angestellte.

Wegen des harten Sparkurses, den der neue kika/Leiner-Eigentümer, die Signa-Gruppe, Mitte August angekündigt hatte, wurden österreichweit mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorsorglich zur Kündigung angemeldet, in Niederösterreich 500. Für 830 beziehungsweise 370 von ihnen dürften die Befürchtungen nun wahr werden. Per 17. September informierte die Geschäftsleitung der Einrichtungshäuser die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der bevorstehenden Lösung des Dienstverhältnisses. Das teilte das AMS Niederösterreich noe.ORF.at mit.

Jeder Vierte ist älter als 50 Jahre

Wirksam werden die Lösungen laut AMS für die ersten Mitarbeiter in den kommenden sechs Wochen, für die Mehrzahl aber zu Jahresende beziehungsweise im Frühjahr 2019. "Wir sind in engem Kontakt mit der Personalleitung von kika/Leiner, da es nicht auszuschließen ist, dass es zu weiteren Freisetzungen kommen könnte“, sagte der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich. Im Moment gehe er aber davon aus, dass es bei den 830 bleiben werde.

Logo Leiner

APA / Helmut Fohringer

Von den 370 Betroffenen in Niederösterreich sind 220 Frauen und 150 Männer. Jeder beziehungsweise jede Vierte ist älter als 50 Jahre. Die Mehrheit dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist bis dato im Bereich Vertrieb eingesetzt, aber auch Angestellte in Servicebereichen wie Büro und Kassa und in der Logistik sind betroffen, informierte das AMS. In Niederösterreich werden die Leiner-Filiale in Wiener Neustadt und die kika-Filiale in Vösendorf (Bezirk Mödling) geschlossen. In den anderen Bundesländern sind es der Leiner-Standort in Innsbruck (Tirol) und die kika-Filiale in Spittal an der Drau (Kärnten).

AMS berät Mitarbeiter direkt in den Filialen

Mit Hilfe eines speziellen Info- und BeratungsServices will man beim AMS Niederösterreich nun erreichen, dass möglichst wenige der 830 Betroffenen tatsächlich in die Arbeitslosigkeit rutschen. Ab Mitte Oktober werden AMS-Berater direkt in den Filialen mit den Betroffenen Gespräche führen. Dabei werden sofort konkrete Jobangebote vorgeschlagen und nächste Schritte nach dem Ende der Beschäftigung bei kika/Leiner vereinbart, heißt es vonseiten des AMS.

Kika-Filiale

ORF.at/Roland Winkler

„Unser Ziel ist, für möglichst viele der Betroffenen den Fall der Arbeitslosigkeit gar nicht eintreten zu lassen. Der niederösterreichische Stellenmarkt boomt, und wir wissen bereits von einer Reihe von größeren und kleineren Betrieben, dass sie gerne bereit sind, ehemalige kika/Leiner-Mitarbeiter in ihre Belegschaft aufzunehmen“, sagt Hergovich.

Die Zeichen stehen laut AMS derzeit günstig. Ende August waren beim AMS niederösterreichweit 1.140 freie Stellen im Handel gemeldet. Im Bereich Lager/Magazin waren es 341. Für Tischlerinnen und Tischler gab es 559 Jobangebote. „In diesen Bereichen verzeichnen wir im Vergleich zum Vorjahr Zuwächse im Stellenangebot zwischen zehn und 29 Prozent“, so Hergovich.

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