Höhepunkt des Kremser-Schmidt-Jubiläums

In Krems findet ein zweitägiges Symposium zum 300. Geburtstag von Martin Johann Schmidt statt. Kremser Schmidt, wie er genannt wird, war einer der bedeutendsten Maler des österreichischen Spätbarocks.

Am Dienstag vor 300 Jahren wurde Kremser Schmidt in Grafenwörth (Bezirk Tulln) geboren. Aus diesem Anlass stellt ein Fachsymposium mit Vertretern der Donau-Universität Krems, der Landesgalerie Niederösterreich und des Stifts Göttweig den Maler in ein neues Licht. Kremser Schmidt war nicht nur ein europaweit bekannter Künstler, sondern auch Stadtpolitiker, gläubiger Katholik und Unternehmer.

Er sei „der erste Künstler europäischen Formats in Niederösterreich“, heißt es in einer Aussendung der Landesgalerie. Kremser Schmidt (1718-1801) erlebte die Regierungszeit Karls VI., Maria Theresias, Joseph II. bis zu den Napoleonischen Kriegen mit. Trotz der globalen Änderung verlief sein eigenes Leben in geordneten Bahnen. Er war einer der ersten Maler in Niederösterreich, der mit diesem Beruf in höhere Gesellschaftsschichten aufstieg.

Bild Kremser Schmidt Junge Mädchen beim Wahrsager

Böttcher

„Junge Mädchen beim Wahrsager“ (1773) gilt als ein zentrales Hauptwerk des Künstlers

Kremser Schmidt hinterließ etwa 1.100 Werke, darunter Deckenfresken in Krems, Dürnstein (Bezirk Krems) und Herzogenburg (Bezirk St. Pölten). Seine Altar- und Andachtsbilder befinden sich unter anderem in den Stiften Göttweig (Bezirk Krems), Lilienfeld, Klosterneuburg und Melk sowie im oberösterreichischen Stift Kremsmünster, in den Pfarren Waidhofen an der Ybbs und Maria Taferl (Bezirk Melk). In nahezu jeder zweiten Kirche Niederösterreichs hängt ein kleineres Bild des Künstlers. Viele seiner Werke sind auch in anderen Ländern Mitteleuropas zu finden.

Viele Schauen zum runden Geburtstag

Das Symposium zum 300. Geburtstag des Malers findet im Rahmen einer Ausstellung des „museumkrems“ mit dem Titel „Weltberühmt in Krems“ statt. Dabei werden die Schicksale vier bekannter Kremser Künstler miteinander verbunden. Von der Stadt in der Wachau zogen etwa Michael Wutky, der naturwissenschaftliche Zeichnungen des Vesus anfertigte, oder Photochemiker Josef Maria Eder in die Welt hinaus.

In Jubiläumsjahr zeigen neben dem „museumkrems“ auch das St. Pöltner Diözesanmuseum oder das Stift Seitenstetten (beides bis Ende Oktober) Werke des spätbarocken Malers. Da am Sonntag in Niederösterreich der „Tag des Denkmals“ stattfindet, wird in der Pfarrkirche Wösendorf in Weißenkirchen ein Hochaltarbild Kremser Schmidts aus dem Jahr 1786 öffentlich restauriert.

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