Strasser blickt auf „härteste Woche“ zurück

Extremsportler Michael Strasser aus Trautmannsdorf (Bezirk Bruck an der Leitha) ist weiter auf Weltrekord-Kurs. Auf dem Weg nach Patagonien muss er aber viele körperliche und mentale Hindernisse überwinden.

Strasser sitzt mittlerweile seit 62 Tagen auf seinem Rad und er liegt im Rennen um den Weltrekord von Alaska nach Patagonien mehr als im Plan. Auf seinem Weg durch Peru absolvierte er in der vergangenen Woche mehr als 1.500 Kilometer. „Das waren die bisher härtesten Tage meines Projektes“, blickt Strasser auf extreme Stunden zurück. Mit dem Land Peru schloss er bisher keine Freundschaft.

„Mein Team und ich hatten mit starkem Gegenwind gerechnet. Dass daraus ein Sturm wurde hat die Arbeit natürlich noch schwieriger gemacht“, erklärt Strasser, der mit 60 km/h Gegenwind zu kämpfen hatte. Für ihn keine einfache Angelegenheit, da sein Körper mit den bisher absolvierten Strapazen schon genug belastet ist: „Von der Tretleistung schaffe ich auf flacher Strecke einen Durschnitt von 30 bis 35 km/h, in Peru komme ich nur auf maximal 15 km/h.“

strasser Woche 9

Samuel Renner

Die Österreich-Fahne beweist den starken Gegenwind, der in Peru herrscht

Geänderter Tagesrhythmus

Die gute Nachricht für Strasser ist, dass der Südwest-Wind weniger wird und mittlerweile mehr von der Seite bläst. „Wir fahren seit hunderten Kilometern an der Meeresküste durch wüstenartige Gebiete. Ich bin froh, wenn wir Peru endlich hinter uns lassen“, sagt er. 700 Kilometer liegen noch vor ihm, bis das nächste Land Chile wartet. Um die Anstrengungen auf den Tag besser aufzuteilen und den Wind etwas zu umfahren, startete das Team bereits um ein Uhr Nachts.

Die Tagesetappen wurden auf zwei bis drei Abschnitte unterteilt und längere Erholungspausen eingeplant. „Für Michael war es frustrierend, dass er an manchen Tagen unter 200 Kilometer geschafft hatte, obwohl er bis an sein Leistungslimit gegangen war. Wir haben deshalb den Rhythmus umgestellt und versucht, die ruhigeren Windverhältnisse in den Nachtstunden auszunützen“, erklärt Strassers Freundin Kerstin Quirchmayr, die für die Strecken- und Etappenplanung zuständig ist.

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Die Landschaft in Peru ist das komplette Gegenteil zu Ecuador und Kolumbien – endlose Weite mit Wüste

Das 13. Land soll Glück bringen

In wenigen Tagen erreichen Michael Strasser und sein Team das 13. Land der Weltrekord-Tour. In Chile warten andere Streckenverhältnisse. „Die Berge werden höher und die Anden stellen sich wieder in den Weg“, weiß Strasser, dass hier noch ein ganzes Stück Tretarbeit wartet. „Auch wenn ich bereits 16.500 von 23.000 Kilometern absolviert habe, denke ich von Etappe zu Etappe und versuche, mich jeden Tag aufs Neue zu motivieren. Das werden mit Sicherheit die härtesten Kilometer meines Lebens.“ Für ihn ist klar, „der Weltrekord ist noch lange nicht in trockenen Tüchern.“

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