Schuss aus Polizeiwaffe war „Versehen“

Durch eine Schussabgabe eines Polizisten sind im September in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) zwei Männer verletzt worden. Der Beamte spricht nun von einem Versehen. Die Justiz ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Bei der Einvernahme gab der Polizist zu Protokoll, dass er die Hand an der Maschinenpistole MP88 hatte, als er auf dem gepflasterten Boden stolperte. Der Schuss habe sich im Zuge dieses Strauchelns gelöst. Der Polizei-Bericht, der auch die Aussagen der beiden Opfer und der Zeugen beinhaltet, sei noch ausständig und werde in den nächsten Wochen erwartet, erklärt Staatsanwalt Karl Wurzer.

Danach werde die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen aus den Fachgebieten Schusswaffen und Ballistik beauftragen. Dieser soll laut Wurzer das Tatgeschehen rekonstruieren bzw. die Angaben des Beschuldigten verifizieren und sich außerdem mit dem Zustand der beschlagnahmten Maschinenpistole beschäftigen. Da der Polizist einen Schuss abgeben konnte, müsse die Waffe entsichert gewesen sein, sagte Wurzer. Ob es mehrere Stadien der Entsicherung gebe und in welchem sich die MP88 befand, müsse der Sachverständige klären.

Security-Mitarbeiter am Unterschenkel verletzt

Der Beschuldigte war am 6. September im Stadtzentrum von Wieselburg zur Sicherung von Geldverladearbeiten im Rahmen der „Euro-Info-Tour 2018“ abgestellt gewesen. Dabei schoss er mit der Maschinenpistole in Richtung Boden. Absplitternde Pflastersteine sowie Teile des Projektils trafen zwei Männer am Unterschenkel. Die Verletzten - zwei Security-Mitarbeiter im Alter von 44 und 48 Jahren - mussten daraufhin ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der Beamte wurde laut Polizei bereits kurz nach dem Vorfall befragt - mehr dazu in Zwei Verletzte nach Schuss aus Polizeiwaffe (noe.ORF.at; 7.9.2018).