Mit gemeinsamem Erbe in eine friedliche Zukunft

Sowohl in Niederösterreich als auch in Slowenien gibt es zahlreiche Denkmäler, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. Dieses gemeinsame historische Erbe stand auch im Zentrum eines Symposiums an der Donau-Universität Krems.

Unter dem Titel „Erinnerungslandschaften“ wurden im Rahmen des Symposiums Spuren des Ersten Weltkrieges aufgespürt, vor allem solche, die heute noch im Landschaftsbild zu sehen sind. Sowohl in Slowenien als auch in Niederösterreich gibt es zahlreiche Denkmäler und Erinnerungsmarken, die auf die Kriegsgeschehnisse hinweisen. Bei dem Symposium wurde auch die Wichtigkeit des Erinnerns und der kritischen Aufarbeitung der Geschichte betont. Nur das gemeinsame Erinnern sei auch ein Garant für einen dauerhaften Frieden, so das Credo.

Symposium Erster WK Donau Uni Krems

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„Verdrängen ist keine Lösung“

„Der Blick in das Geschichtsbuch ist nicht immer angenehm. Dunkle Kapitel werden oft ausgeblendet. Verdrängen ist aber keine Lösung", betonte etwa Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll, der Honorarkonsul der Republik Slowenien in Niederösterreich ist und auf dessen Initiative das Symposium veranstaltet wurde. „Nur ein gemeinsames, starkes Europa ist die Antwort auf den Nationalismus und bedeutet letztendlich auch Schutz vor Disparitäten, die Unheil anrichten können und angerichtet haben“, so Pröll.

Man wolle auch zeigen, dass „Frieden in Europa nichts Selbstverständliches ist“, meinte der Rektor der Donau-Universität Krems, Friedrich Faulhammer. „Was wir auch gemeinsam haben ist Krieg und Leid. Auch das kann uns näher bringen, um diese Zukunft gemeinsam zu bilden“, sagte die Botschafterin der Republik Slowenien, Ksenija Skrilec.

Kriegsgefangenenlagers Sigmundsherberg

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Das ehemalige Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg (Bezirk Horn)

Bauwerke des Kriegs im Fokus

Das Symposium thematisierte neben den heute noch sichtbaren Zeichen des Krieges auch die Situation slowenischer Flüchtlinge in damaligen österreichischen Lagern oder die Kriegserlebnisse von Niederösterreichern bei den Schlachten am Isonzo. Wesentlicher Teil waren auch Überlegungen, wie man diese historischen Ereignisse aufarbeiten und daran erinnern zu können. Abschließender Programmpunkt der Konferenz war eine Besichtigung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Sigmundsherberg, wo während des Ersten Weltkrieges bis zu 43.000 Gefangene untergebracht waren. Weitere Lager auf niederösterreichischen Boden gab es etwa in Bruck an der Leitha, Gmünd, Wieselburg oder in Purgstall an der Erlauf (beide Bezirk Scheibbs).