Bootsunfall soll „lückenlos“ aufgeklärt werden
Dass ein Pionierboot kentert, sei bis dato undenkbar gewesen, sagte Verteidigungsminister Mario Kunasek in der „ORF-Pressestunde“ am Sonntag. Bei dem Unfall waren Anfang September zwei junge Frauen unter ein Pionierboot geraten und mussten reanimiert werden. Fotos, die dem ORF Niederösterreich vorliegen, ließen die Rettungsaktion und den Unfall in einem anderen Licht erscheinen – mehr dazu in Bootsunfall: Lage falsch eingeschätzt? (noe.ORF.at; 26.9.2018).
Was am 1. September passiert ist, müsse aufgearbeitet werden, er wolle aber niemanden vorverurteilen, so Kunasek: „Dieser Fall muss lückenlos aufgeklärt werden. Hier muss auch ganz klar sein: Wo sind Fehler gelegen? Was wurde gut gemacht? Was wurde nicht gut gemacht? Und eines muss auch klar sein: Hier braucht es einhundert Prozent Transparenz.“
Abschlussbericht Ende Oktober
Die zwei Frauen, die unter das Boot geraten waren, konnten nach etwa 40 Minuten gerettet werden. Die Feuerwehr setzte während der Rettungsaktion einen Notruf ab, das Bundesheer nicht, so die Recherchen des ORF Niederösterreich. „Ich halte nichts davon, hier irgendwo den schwarzen Peter zuzuschieben. Wer hat angerufen? Wer hat nicht angerufen und wer war als erster dort bzw. wer hat zugesehen?“, sagte Kunasek.
Einsatzdoku.at
Der Abschlussbericht einer bundesheerinternen Untersuchungskommission, der für Anfang Oktober erwartet wurde, solle Ende Oktober vorliegen. Der Fall müsse aufgearbeitet werden, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. „Ich gehe davon aus, dass alle nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Sollte das nicht der Fall sein, dann ist ganz klar die Verantwortung bei jenen zu suchen, die dort diese Fehlhandlungen gesetzt haben“, erklärte Kunasek.
Links:
- Bootsunfall: Heer sieht Verantwortung bei sich (noe.ORF.at; 28.09.2018)
- Bootsunfall: Justiz befragt alle Teilnehmerinnen (noe.ORF.at; 6.9.2018)
- Bootsunglück: 15 Minuten bis zum Notruf (noe.ORF.at; 4.9.2018)