„Kiss-and-Go“ für mehr Sicherheit am Schulweg

Jedes fünfte Kind wird in Niederösterreich mit dem Auto zur Schule gebracht. Dadurch erhöht sich die Gefahr am Schulweg. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, stellte das RADLand NÖ am Dienstag „Kiss-and-Go-Zonen“ und den „Pedibus“ vor.

Bei einem Symposium unter dem Titel „Radlakademie“, das von der Initiative RADLand Niederösterreich in St. Pölten veranstaltet wurde, konnten sich Gemeindevertreter am Dienstag über Alternativen zum Auto informieren. Denn viele Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, halten direkt vor den Schulen. So werde ein Verkehrschaos verursacht, wodurch wiederum die Gefahr von Unfällen steige. Häufig wäre das „Elterntaxi“ jedoch nicht notwendig, denn viele Kinder haben einen Schulweg, der problemlos zu Fuß bewältigt werden könne, sagt Ingrid Leidenfrost, Verkehrsexpertin beim Klimabündnis Österreich.

Gemeindevertreter informieren sich über Alternativen zum Auto

ORF

Gemeindevertreter informieren sich über Alternativen zum Auto

So wurden am Dienstag Projekte vorgestellt, die die Verkehrssituation vor Schulen bereits erheblich verbessert haben. In St. Pölten hat sich etwa die Erstellung eines Schulwegplanes bewährt, der gemeinsam von Eltern, Kindern, der Schule und der Exekutive erstellt wird, sagt Andreas Schmidt, Schulamtsleiter in St. Pölten: „Jedes Kind bekommt dann einen Schulwegplan ausgehändigt. Das soll dazu führen, dass die Kinder auch alleine gesichert den Weg gehen können.“

Kiss and Go Zone

ORF

Ein Projekt in Weikersdorf

Gehgemeinschaften als Alternative

Ein anderes Projekt wurde in Weikersdorf (Bezirk Baden) entwickelt. Die Straße vor der Schule wurde verschmälert, im Gegenzug wurden sogenannte „Kiss-and-Go-Zonen“, ein Bereich zum Verabschieden und Aussteigen, im Nahbereich der Schule geschaffen. Auch der sogenannte Pedibus bietet eine Alternative, sagt Ingrid Leidenfrost: „Das sind Gehgemeinschaften, bei denen die Schüler nach Wohnortgruppen gemeinsam in die Schule gehen.“

Eine optimale Alternative zum Auto ist auch das Radfahren und das bereits in der Volksschule, betont Bernd Hildebrandt, Verkehrsexperte der Umweltagentur Niederösterreich: „Es ist kein Problem, kleine Kinder auf einem Kindersitz am Rad mitzutransportieren oder auch in einem Radanhänger.“ Ältere Kinder können in Radfahrkursen das sichere Radfahren erlernen. Vorbild in Sachen autofreie Zonen vor Schulen ist vor allem Südtirol. In Österreich gibt es derzeit vereinzelt autofreie Zonen in Salzburg und Vorarlberg. In Wien gibt es einen Testbetrieb.

Links: