Laser in Radarboxen: Anzeigenflut

In acht Radarboxen in Niederösterreich kommt seit kurzem eine neue Laser-Technologie zum Einsatz. Schon jetzt zeigt sich: Die Zahl der Strafen ist deutlich angestiegen. Stellenweise gibt es bis zu drei Mal so viele Anzeigen wie bisher.

Es sind Schnappschüsse, auf die Autofahrer durchaus verzichten würden: Bilder aus einer Radarbox. Meist kommt man mit einer Geldstrafe davon, im schlimmsten Fall geht es aber bis zur Abnahme des Führerscheins. Wie die „Niederösterreichischen Nachrichten“ am Mittwoch berichteten, waren im Stadtgebiet von St. Pölten in den vergangenen Wochen besonders viele Autofahrer zu schnell unterwegs.

Messung in beide Fahrtrichtungen

Hintergrund ist die neue Lasertechnologie, erklärt Ferdinand Zuser, Leiter der Landesverkehrsabteilung: „Wir haben einigen Standorte händisch ausgewertet und es ist tatsächlich so, dass sich die Zahl der Übertretungen verdreifacht hat.“ Auf zwei Neuerungen müssen sich Autofahrer offenbar erst einstellen: Geblitzt nicht mehr nur noch von hinten, sondern auch von vorne. Außerdem beträgt die Messtoleranz nicht mehr fünf, sondern drei km/h, „beziehungsweise drei statt bisher fünf Prozent bei mehr als 100 km/h“, sagt Zuser.

Im Stadtgebiet von St. Pölten befinden sich gleich zwei Radarboxen, die mit der neuen Technologie ausgestattet sind: Eine in St. Georgen, die zweite in Ratzersdorf. Nach Angaben der „NÖN“ stieg die Zahl der Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren, in St. Georgen von 43 auf 140 pro Tag (+ 226 Prozent), in der Katastralgemeinde Ratzersdorf von täglich 22 auf 64 (+ 191 Prozent).

In den kommenden zwei Jahren sollen alle 52 stationären Radargeräte, die an den 170 Standorten abwechselnd zum Einsatz kommen, umgerüstet werden. Bei der Polizei hofft man auf einen Lerneffekt: „Jene, die das neue System unterschätzen und glauben, dass es nur in eine Richtung funktioniert, werden von der Behörde in Form einer ‚Zuschrift‘ natürlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Geschwindigkeit nun in beide Richtungen überwacht wird“, so Zuser. Inklusive der Überwachung durch mobile Radargeräte werden jedes Jahr 900.000 Geschwindigkeitsübertretungen angezeigt.

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