Unterirdisches Wikingerschiff entdeckt

Ein Jahrhundertfund in Norwegen war durch Technik aus Niederösterreich möglich. Forscher entdeckten in Jelle unter der Erdoberfläche ein über 1.000 Jahre altes Wikingerschiff - ohne dabei eine Schaufel in die Hand zu nehmen.

Der letzte Fund dieser Art liegt bereits 100 Jahre zurück. Die norwegischen und österreichischen Forscher sind sich sicher, dass es sich sich um ein Grab handelt - mehr dazu in Begrabenes Wikingerschiff entdeckt (science.ORF.at).

Schiff noch vollständig unter der Erdoberfläche

Das Ludwig Boltzman Institut in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) hat eine Bodenradartechnik entwickelt, mit deren Hilfe unterirdisch verborgene Fundstücke aufgespürt werden können. Dabei werden elektromagnetische Wellen in den Untergrund geschickt. Durch Messung der Reflexion dieser Wellen sei die Erstellung detailgenauer 3-D-Darstellungen des Untergrunds möglich, erklärt Wolfgang Neubauer, der Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts.

Georadar Wikingerschiff

Ludwig Boltzmann Institut

Das Bodenradargerät bei der Arbeit und eine Aufnahme des Schiffs

Bagger fuhren bisher an der Fundstelle noch keine auf, das Schiff liegt noch vollständig unter der Erdoberfläche. Dennoch sind die genaue Struktur und exakte Position des Wikingerschiffs durch die Bodenradarmessungen bereits bekannt. Dieser technische Fortschritt ermögliche es schon vor Beginn der Ausgrabungen, diese im Detail zu planen und so auch mögliche Beschädigungen zu vermeiden. Dennoch vermutet Neubauer, dass eine langfristige Erhaltung des Schiffs nicht möglich sei, da die Landschaft unter der es sich verberge, sehr abgetragen sei. Eine gute Konservierung wäre so nicht möglich gewesen.

Eine Vorläufertechnik dieses Bodenradars wurde vom Ludwig Boltzmann Institut auch schon bei der Freilegung von Carnuntum eingesetzt. Auch bei künftigen Untersuchungen des Carnuntum-Gebiets soll nun die neue Radartechnik zum Einsatz kommen.

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