Neues Konzept für Flüchtlingsheim

Im neuen Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Greifenstein (Bezirk Tulln) werden die jungen Menschen in alltägliche Arbeiten eingebunden. Zudem steht die Ausbildung an erster Stelle.

19 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge lebten am Tag der Eröffnung, am Dienstag, im ÖJAB-Heim in Greifenstein. Bis Ende Oktober soll die maximale Auslastung von 48 Personen erreicht werden. Einige der Flüchtlinge halfen bereits bei der Renovierung des ÖJAB-Heimes während der Sommermonate mit. Das Konzept in Greifenstein sei neu, erklärte Petra Heidler, stellvertretende Geschäftsführerin der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (ÖJAB). Die Bewohner sollen aktiv in die täglichen Hausarbeiten einbezogen werden.

Junge Menschen haben strukturierten Alltag

„Wir ermöglichen den jungen Menschen einen strukturierten Tagesablauf, eine Schulausbildung, eine Lehre, insbesondere auch in den Mangelberufen, in enger Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden“, so Heidler . Das Ziel sei „jene Jugendlichen, die das Bleiberecht erhalten eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Jene, die die Rückkehr antreten müssen, haben zu Hause mit einer guten Ausbildung mehr Möglichkeiten.“

Flüchtlingsheim Greifenstein Waldhäusl Integration

ORF

In Greifenstein packen die Bewohner mit an

Durch die Mithilfe bei den Renovierungsarbeiten habe man die jungen Menschen auch für andere Berufsausbildungen begeistern können. So machten 16 der 19 Flüchtlinge derzeit eine Lehre „im Bereich Gastronomie, Elektriker oder Installateur“ oder holten ihren Pflichtschulabschluss nach, erläuterte Heidler.

Die Idee, die jungen Menschen auch für alltägliche Arbeiten wie Kochen, Rasenmähen und Aufräumen einzuteilen, stärke auch die Eigenverantwortung, betonte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Mir gefällt die Idee der Selbstverantwortung. Dass man nicht einfach wo untergebracht ist und dort Zeit verbringt oder vielleicht sogar totschlägt, sondern dass man selbst Verantwortung für sein Leben übernimmt. Ein Stück weit selber mitzuhelfen halte ich für einen sehr wichtigen Input.“

Flüchtlingsheim Greifenstein Waldhäusl Integration

ORF

Die Eröffnung des neu renovierten Heimes in Greifenstein

Waldhäusl will neuen Integrationsplan

Der für Integration zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) bezeichnet das Projekt als „Integration mit Hausverstand“. Derartige Projekte sollen in Zukunft stärker gefördert werden. Waldhäusl will bis Ende des Jahres den Asyl- und Integrationsplan auf neue Beine stellen, wie er sagt: „Wir werden künftig jene Partner unterstützen, so wie hier die ÖJAB, die andere Wege beschreiten. Für mich ist wichtig, dass wir nach dem Sinken der Flüchtlingszahlen eine Antwort auf eine ordentliche Integration geben.“

Das neue Heim in Greifenstein ist für Waldhäusl ein Musterbeispiel, da „über 90 Prozent, die hier leben, bereits in einer Lehrstelle sind oder in die Schule gehen.“ Andere Häuser wolle man künftig nicht fördern. „Jene, die nur eine Unterkunft bieten, aber in keiner Weise Integrationsmaßnahmen setzen, werden wir weniger unterstützen“, sagte Waldhäusl.

Links: