Acht Jahre Haft für Überfall auf Holzschnitzer

Wegen eines brutalen Überfalls auf einen 82-jährigen „Herrgottschnitzer“ in Bromberg (Bezirk Wr. Neustadt) sind am Donnerstag zwei Männer zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Opfer war im Mai schwer verletzt worden.

Die beiden Männer mussten sich am Donnerstag unter anderem wegen schweren Raubes und schwerer Nötigung am Landesgericht in Wiener Neustadt verantworten, wo sie bereits seit Mai in Haft sind. Damals überfielen sie den 82-jährigen Holzschnitzer Rudolf Schabauer in seinem Haus und verletzten ihn schwer.

Männer schlugen mit Hammer auf ihr Opfer ein

Schabauer gab bereits zwei Tage nach dem Überfall dem ORF Niederösterreich ein Interview. „Ich war noch im Bett, wurde überfallen und mit einem Hammer betäubt. Die Täter konnte ich im ersten Moment nicht sehen, weil sie sich eingeschlichen haben. Ich habe nur einen wahnsinnig lauten Kracher gehört. Dann habe ich erst gemerkt, dass hinter meinem Haupt jemand steht und mit dem Hammer ein zweites Mal aufzieht“, schilderte er damals seine Erlebnisse - mehr dazu in „Nach Überfall: „Ich habe keine Angst““ (noe.ORF.at; 26.5.2018).

Raubüberfall Bromberg Opfer Geständnis

ORF / Rohrhofer

Schwer verletzt schilderte Schabauer dem ORF Niederösterreich nach dem Überfall das Erlebte

Schabauer erlitt laut Anklage bei dem Überfall einen Bruch des Daumens, eine Gehirnerschütterung, mehrfache Rissquetschwunden, Blutergüsse sowie eine Stich- und eine Schnittwunde. Die beiden Täter, von denen einer sein Mitbewohner war, flüchteten schließlich mit mehreren Wertgegenständen und dem Auto des Opfers - mehr dazu in Raubüberfall: Täter war offenbar Mitbewohner (noe.ORF.at; 24.5.2018). Davor bedrohten sie den 82-Jährigen aber auch noch mit Worten wie „Sag mir die Codes, sonst bist du tot“, um an Bankomat- und Kreditkartencodes zu kommen.

„Sie wollten nur Geld. Der Haupttäter wusste, dass ich nie Geld im Haus habe. Der eine hat mich deshalb mit dem Hammer schwer betäubt und der andere, den ich eben schon lange kenne, hat mir das Messer im oberen Herzbereich angesetzt und wollte meine Codes von der Kredit- und Bankomatkarte wissen. Dann hat er gesagt: Wenn ich es nicht sage, tötet er mich. Mir ist die Nummer aber nicht eingefallen und in meiner Verzweiflung habe ich dann eine falsche Nummer gesagt“, erzählte Schabauer im Mai im Interview.

Einweisung in Anstalt: Urteil ist rechtskräftig

Die beiden Angeklagten waren beim Prozess am Donnerstag geständig. Das Urteil, acht Jahre Haft, ist rechtskräftig. Die beiden 40 Jahre alten Männer werden in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Laut der Mediensprecherin des Landesgerichts, Birgit Borns, waren sie bei der Tat zwar zurechnungsfähig, leiden aber unter einer Art der Persönlichkeitsstörung.