Handball: Krems will im Titelkampf mitmischen

In der Handball-Liga der Männer ist Krems das Team der Stunde. Nach einem Sieg im Schlager gegen die Fivers Margareten aus Wien lachen die Wachauer von der Tabellenspitze und zeigen, dass sie heuer zu den Titelkandidaten zählen.

Die Sehnsucht bei den Kremser Handballfans nach einem Titel ist vor allem bei den ausverkauften Heimspielen spürbar. Das bestätigte Obmann Josef Nussbaum im Gespräch mit noe.orf.at: „Krems ist traditionell eine Handballstadt. Man merkt es, wenn man durch die Stadt geht. Dort wird man von allen Seiten angesprochen. Außerdem haben wir den höchsten Zuschauerschnitt der Liga. Da sehnen sich die Leute natürlich nach einem Titel.“

Krems will an glorreiche Zeiten anschließen

Mehr als 40 Jahre liegt der letzte Meistertitel zurück. Herbert Gruböck kann sich noch sehr gut an die glorreichen Zeiten erinnern. Der heutige Kassier war in den 1970er Jahren Mitglied der Kremser Meistermannschaft: „Ich war bei allen drei Meistertiteln dabei. Der letzte ist für mich in bester Erinnerung, weil er mit einer Mannschaft erreicht wurde, die kein Gegner im Visier hatte, in der nicht der Einzelne im Vordergrund stand, sondern die Mannschaft."

Handball Krems Erfolgslauf

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Die Kremser Handballer haben derzeit jede Menge Grund zum Jubeln

Das sei vielleicht auch die Parallele zum Team von heute, meinte Gruböck. Die Hoffnungen, dass Krems an vergangene Zeiten anschließen kann, sind nach einem gelungenen Saisonstart groß. Mit sechs Siegen aus den ersten acht Spielen liegt der UHK mit knappem Vorsprung an der Tabellenspitze.

Erfolgreicher Umbruch nach vielen Abgängen

Zu rechnen war mit dem starken Auftakt nicht unbedingt. Vor Saisonbeginn musste Krems den Abgang vieler Leistungsträger verkraften. Neben Spielern wie Petar Angelov, Sebastian Feichtinger und Vlatko Mitkov verließen auch langjährige Stützen wie Tobias Schopf, Norbert Visy und Günther Walzer den Verein.

Krems spaziert derzeit auf der Siegerstraße
Mit sechs Siegen aus den ersten acht Spielen liegt der Verein an der Tabellenspitze. Vom Meistertitel will aber noch niemand sprechen

Dennoch schafften es die Kremser, den personellen Aderlass mit kluger Transferpolitik zu kompensieren und eine junge, hungrige Mannschaft zusammenzustellen, so Obmann Josef Nussbaum: „Wir haben einen sehr großen Umbruch hinter uns. Ich glaube schon, dass wir, wenn wir jetzt vorne bleiben, im Frühjahr das Wort ‚Titel‘ in den Mund nehmen dürfen. Jetzt ist es noch zu früh, aber es ist eine schöne Momentaufnahme.“

David Nigg: „Der Titel ist das große Ziel!“

Auch wenn die Saison gerade erst begonnen hat, spielt sich Krems immer mehr in den Favoritenkreis. Am vorigen Freitag empfing man im Schlager die Fivers aus Wien-Margareten. Das Spiel verlief bis zum Beginn der zweiten Hälfte offen. Dann legte die junge Kremser Mannschaft einen Gang zu und überrollte die Fivers mit starker Deckungsarbeit und effektivem Konterspiel.

Handball Krems Erfolgslauf

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David Nigg will mit Krems zum großen Wurf ansetzen

Am Ende durfte sich Krems über einen verdienten 30:28-Erfolg freuen. Für den an diesem Tag erfolgreichsten Kremser Werfer, David Nigg, ein Sieg mit Aussagekraft. „In der Heimhalle die Fivers zu schlagen ist immer etwas Besonderes. Es ist zwar noch früh in der Saison, aber es ist trotzdem gut für die Psyche“, betonte Nigg.

Angesprochen darauf, ob sich Krems heuer schon reif für einen Titel fühle, antwortet der 19-Jährige: „Wir geben das Beste und schauen, was am Ende herauskommt. Wehren würden wir uns aber auf keinen Fall. Es ist das große Ziel.“

Mathias Eßmeister, noe.orf.at