Hundegipfel: Diskussion über Gesetzesänderung

In St. Pölten ist am Mittwoch darüber diskutiert worden, wie man auf die jüngsten Hundeattacken reagieren soll. Das Ziel sei eine Gesetzesänderung, die die Besitzer von Hunden mehr in die Pflicht nehme, hieß es nach dem „Hundegipfel“.

Neben dem zuständigen Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) nahmen an dem Sicherheitsgipfel in St. Pölten zahlreiche Fachleute teil - von Juristen über Tierärzte bis hin zu Hundepsychologen. Anlass des Gipfels waren die jüngsten Hundeattacken auf zwei Kinder: In Wien wurde ein einjähriger Bub getötet, in Niederösterreich ein Mädchen schwer verletzt.

Waldhäusl will „bessere Ausbildung“ und Kontrollen

Darauf müsse man reagieren, sagte Waldhäusl: „Bessere Ausbildung und mehr Ausbildung bzw. mehr Fachwissen für jemanden, der sich einen Hund anschaffen möchte, und das schon vorher.“ Das sieht auch die Tierschutzombudsfrau des Landes, Lucia Giefing, so: „Ich muss mir Gedanken darüber machen, welcher Hund zu mir passt. Ich kann mir ein Tier nicht nur aussuchen, weil mir diese Rasse gefällt. Ich muss auch die Eigenschaften dieser Rasse wissen und darüber nachdenken, ob ich dem Tier bieten kann, was es braucht.“

Dr. Eleonore Wolf, NÖ Landesregierung, Landesrat Gottfried Waldhäusl und Dr. Heinz Heistinger (Präsident der NÖ Tierärztekammer).

FPÖ NÖ

Eleonore Wolf, Leiterin der Abteilung Polizeiangelegenheiten, Landesrat Gottfried Waldhäusl und Heinz Heistinger, Präsident der NÖ Tierärztekammer

Waldhäusl sprach sich in diesem Zusammenhang für strengere Kontrollen - zum Beispiel in Form eines Hundepasses - und eine Änderung des Gesetzes aus: „Wir werden diesen Gipfel als Anlass nehmen, um in den politischen Diskussionen darauf einzugehen und nach weiteren Gesprächen mit den Experten ein Gesetz zu verabschieden, das das sicher stellt, was für mich immer wichtig war und wichtig ist: mehr Qualität für Mensch und Tier.“

Als „ersten guten Schritt“ bezeichnete der Landtagsabgeordnete Martin Michalitsch, der für den Klub der ÖVP Niederösterreich am Gipfel teilnahm, den heutigen Hundegipfel. „Wir sind bereit, auf Basis der heutigen Ergebnisse weiter zu reden, um zu einer bestmöglichen Lösung für alle Beteiligten zu kommen“, so Michalitsch.

Die meisten Bisse kommen nicht von Listenhunden

Zu einer generellen Maulkorbpflicht an öffentlichen Orten sagte Waldhäusl: „Wir haben diese Pflicht derzeit nur für Listenhunde. Wir haben aber feststellen müssen, dass die meisten Bissverletzungen nicht von Listenhunden zugefügt werden, sondern auch von Dackeln und von jenen Hunden, die nicht in den Listen registriert sind. Das heißt: An diesen öffentlichen Flächen wird es so sein, dass egal, um welchen Hund es sich handelt, er einen Maulkorb tragen muss.“

Derzeit müssen nur Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial beziehungsweise auffällige Hunde an öffentlichen Orten sowohl einen Maulkorb tragen als auch an der Leine geführt werden. Bei allen anderen Hunden reichen Maulkorb oder Leine aus.

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