Bitteres Karriere-Ende: Virus stoppt Melzer

Mit einer Hiobsbotschaft ist am Mittwochabend die Einzel-Karriere von Jürgen Melzer zu Ende gegangen: Wegen eines Magen-Darm-Virus musste er sein Einzel-Achtelfinale beim Erste Bank Open in Wien absagen.

Der Gesundheitszustand Melzers, der zu Mittag noch zu einem Sponsoren-Pressetermin erschienen war, verschlechterte sich im Verlauf des Mittwochs dramatisch. „Er war gerade beim Doktor und hat nicht einmal gerade stehen können“, berichtete Turnierdirektor Herwig Straka am Mittwochabend. „Er ist wirklich schlecht beieinander.“

Melzer musste sogar ins Krankenhaus

Für Melzer, der am Montag in der ersten Wien-Runde sensationell Milos Raonic (CAN) besiegt hatte, ist das Ausscheiden beim Erste Bank Open in Wien besonders bitter, da er beim 16. Antreten bei seinem Heimturnier seine Karriere beenden wollte. Der ehemalige French-Open-Halbfinalist (2010) wollte sich dann eigentlich am Abend zumindest noch beim Publikum verabschieden, zudem sollte er in einer Zeremonie geehrt werden. Doch all das fiel ebenfalls ins Wasser. „Er ist jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus“, berichtete Straka später.

Jürgen Melzer beim Erste Bank Open 2018

APA / Hans Punz

Erst am Montag besiegte Melzer sensationell Milos Raonic in der ersten Wien-Runde

Melzer erreichte fünf Turniertitel

Melzer konnte im Laufe seiner Karriere fünf Einzel-Turniere gewinnen, zwei davon 2009 und 2010 in der Wiener Stadthalle. Bei seinem letzten Antreten wollte er sich darum auch gerade in Wien von der Einzel-Bühne verabschieden. Er plant aber, mit Philipp Oswald im Doppel seine Karriere fortzusetzen. Im Doppel konnte Melzer, der einige Zeit im Einzel und Doppel in den Top Ten gestanden war, gemeinsam mit dem Deutschen Philipp Petzschner die Grand-Slam-Titel in Wimbledon und bei den US Open gewinnen.

Nach seinem Sieg über Raonic hatte Melzer mit sich im Reinen bilanziert. Er wisse, dass sein Körper nicht mehr so funktioniere, um im Einzel noch weiter nach oben zu kommen: „Deshalb ist es angenehm und okay für mich, dass es nach dieser Woche im Einzel vorbei ist. Ich habe da meinen Frieden gefunden.“ Dass es nun aber keine Verletzung, sondern ein Virus oder Ähnliches ist, ist die bittere Ironie zum Abschluss einer der besten Karrieren eines Österreichers im Welt-Tennis.