Starpianist Krumpöck mit Konzertreihe in Weitra

Am Wochenende spielte der international gefeierte Dirigent und Pianist Florian Krumpöck in Weitra (Bezirk Gmünd) Sonaten von Franz Schubert. Im Rahmen des „recreate“-Festivals ist er noch an drei weiteren Abenden im Rathaus zu hören.

Die Sonaten des Romantik-Komponisten Franz Schubert werden wegen ihrer Schwierigkeit nur selten gespielt. Florian Krumpöck führt beim „recreate“-Festival in Weitra (Bezirk Gmünd) innerhalb von zwei Jahren alle vollendeten Sonaten Schuberts im Rathausaal auf: „Das ist eine Herausforderung, nicht nur pianistisch. Schubert gilt als Liedkomponist, aber für mich sind seine Sonaten die eigentlichen Symphonien, weil sie viel symphonischer gestaltet sind“, sagte der Musiker gegenüber noe.ORF.at.

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Ausschnitt aus „Schubert Rezital I“

Beim ersten Teil führte der Pianist die drei Sonaten a-Moll D 537, A-Dur D 664 und A-Dur D959 auf.

Am Sonntagabend spielte der gebürtige Wiener die ersten drei dieser Sonaten und das Publikum war begeistert: „Ich kann es einfach genießen und ich habe schon lang hier in der Region keinen so guten Pianisten mehr gehört“, sagte etwa Egon Kempf aus Moorbad-Harbach (Bezirk Gmünd). „Es sieht so einfach aus, wie er spielt. Er ist ein Phänomen“, fand Herbert Füchsl aus Langschlag (Bezirk Zwettl).

90 Minuten lang spielte Krumpöck auswendig aus dem Gedächtnis. Dass der Ausnahmemusiker an vier Abenden in Weitra sein Können zeigt, freut den „recreate“-Leiter Johannes Wohlgenannt Zincke besonders: „Ich freu mich schon auf den ganzen Zyklus. Vier Konzerte - das ist etwas, was es eigentlich weder bei ‚recreate‘ noch hier im Waldviertel jemals gegeben hat“, erzählt Wohlgenannt Zincke gegenüber noe.ORF.at.

Fan von alten Instrumenten

So selten wie die Schubert-Sonaten ist auch das Instrument auf dem Krumpöck im Rathaussaal spielt: Ein Steinway-and-Sons-Flügel aus dem Jahr 1883. Dass ist für jeden Pianisten eine Besonderheit, sagt Krumpöck: „Dieser Flügel hat einen alten Charme, aber trotzdem relativ viel moderne Technik. Ich bin ein großer Fan von alten Instrumenten, die auch noch diesen alten Klang haben. Das hört man heute in großen Konzertsälen nicht mehr oft.“

Die Veranstaltungsreihe „recreate“ gibt es seit dem Jahr 2000. Zum Programm gehören unter anderem Konzerte und Lesungen im Waldviertel und in Wien. Der zweiten Teil des Schubert-Rezitals mit Florian Krumpöck findet am 14. Dezember statt. Der dritte und vierte Teil folgen am 20. Oktober und am 17. November 2019.

Nina Pöchhacker, noe.ORF.at

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