Das große Aufräumen nach dem Sturm

Nach dem Sturm vergangene Nacht hat am Dienstag das große Aufräumen begonnen. Hunderte Feuerwehrleute und Dutzende Störungsmonteure der EVN sind seit den Nachtstunden im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen.

Masten reparieren, Seile neu aufspannen, Baumstämme wegschneiden: Die Störungsmonteure der EVN hatten am Dienstag alle Hände voll zu tun. Für Ärger hatten in der Nacht vor allem umgestürzte Bäume gesorgt, sie waren auf Strommasten gefallen und hatten damit kurzfristig die Stromversorgung für 3.000 Haushalte lahmgelegt. „Was zu Beginn wie ein harmloser Wind geklungen hat, entwickelte sich dann innerhalb kurzer Zeit zu einem gewaltigen Sturm“, sagte der EVN-Störungstechniker Andreas Gamböck.

Er und seine Kollegen mussten bereits am Montagabend zu den ersten Einsätzen ausrücken. Gegen 18.00 Uhr verzeichnete die EVN im Minutentakt Stromausfälle. 24 Stunden später waren es noch immer 200 Haushalte in ganz Niederösterreich, die aufgrund der Sturmschäden keinen Strom hatten.

Sturm Stromausfälle EVN Aufräumarbeiten

ORF

Beim Sturm wurden einige Strommasten beschädigt

Reparaturarbeiten dauern noch einige Wochen

„Als der Wind gestern begonnen hat, dachten wir noch, dass wir das schnell beseitigt haben. Aber der Sturm war dann doch zu intensiv“, sagte Gamböck. Bis Mittwochabend sollen alle Aufräumarbeiten abgeschlossen haben. Die Reparaturarbeiten werden laut EVN-Sprecher Stefan Zach noch einige Wochen dauern. Es gebe „sehr viele Schadensstellen“, die teilweise auch schwer erreichbar seien, meinte er.

Die Feuerwehr verzeichnete aufgrund des Sturms 130 Einsätze, denn die Bäume waren in der Nacht nicht nur auf Strommasten gestürzt: Im Bezirk Neunkirchen war die Südbahnstrecke auf dem Semmering bis Dienstagmittag komplett gesperrt - mehr dazu in Südbahnstrecke nach Sturm wieder frei (noe.ORF.at; 30.10.2018). Eine Kollision eines Zugs mit einem umgestürzten Baum zwischen Breitenstein und Eichberg hatte am Montagabend zur Sperre geführt. Unabhängig davon bleibt für Regionalzüge der Schienenersatzverkehr aufgrund von Bauarbeiten zwischen Payerbach-Reichenau und Mürzzuschlag (Steiermark) bestehen. Passagiere im Nahverkehr müssen auf Busse ausweichen.

Sturm Stromausfälle EVN Aufräumarbeiten

ORF

Aufräumarbeiten am Dienstag: Zwischen St. Pölten und Herzogenburg war ein Baum auf die Oberleitung gestürzt

Weitere Zwischenfälle hatte es laut Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando in den Bezirken St. Pölten, Amstetten und Baden gegeben. Bei den Aufräumarbeiten waren 1.500 Mitglieder von 90 Feuerwehren beschäftigt, auch einige blockierte Straßen mussten freigeräumt werden. Mittlerweile habe sich die Lage jedoch beruhigt, teilte Resperger am Nachmittag mit.