Kalte Spuren: Mord an Frau gibt Rätsel auf

1998 wurde in Laxenburg (Bezirk Mödling) eine 79-jährige Frau in einer Wohnsiedlung erstochen. Der Täter flüchtete im Laufschritt. Er wurde noch von mehreren Zeugen gesehen, konnte aber bis heute nicht gefasst werden.

ORF wärmt „kalte Spuren“ auf

Bei der Serie „Kalte Spuren“ handelt es sich um eine Kooperation des ORF NÖ mit der Landespolizeidirektion. Jeden Montag werden ungelöste Fälle, vom Raubüberfall bis zum Mord, aufgezeigt. Das Landeskriminalamt nimmt unter der Telefonnummer 059-133-303333 Hinweise entgegen.

Der brutale Mord ereignete sich am Vormittag des 10. Juni 1998. Die 79-jährige Maria M. wurde in ihrem Wohnhaus in Laxenburg (Bezirk Mödling) mit mehreren Messerstichen getötet. Als sie ihre Tochter am Nachmittag besuchen wollte, entdeckte sie die Tote. „Wir konnten dann nachvollziehen, dass die 79-jährige Frau am Vormittag noch in ihrem Garten arbeitete. Sie wurde dabei von Nachbarn gesehen. Außerdem gab es eine Zeugenwahrnehmung, wonach ein unbekannter Mann am Gehsteig vor dem Haus gewartet hat“, erklärt Hannes Fellner, Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich.

Opfer wurde unter einem Vorwand ins Haus gelockt

Die Tat lässt sich vage rekonstruieren: Maria M. hielt sich am Vormittag gegen 10.00 Uhr im Garten ihres Hauses auf, als sie von einem unbekannten Mann angesprochen wurde. Er könnte sie möglicherweise um ein Glas Wasser gebeten haben. Unter diesem Vorwand lockte er die 79-Jährige ins Haus und folgte ihr. Im Wohnbereich überwältigte er das Opfer und misshandelte es brutal. Maria M. wurde durch mehrere Messerstiche getötet. Der Mörder raubte auch Bargeld und Wertgegenstände.

Mordfall Maria M.

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Sendungshinweis:

„Radio Niederösterreich Mittagsmagazin“, 12.11.2018

„Wie wir feststellen konnten, fehlten mehrere hundert Schilling und mehrere Silbermünzen. Möglicherweise raubte der Täter auch zwei Goldketten. Auch der Schlüsselbund ist bis heute nicht mehr aufgetaucht“, sagt Fellner. Die Kriminalisten entdeckten damals am Tatort etliche Hinweise. „Bei diesem Mord wurden Schuhspuren, Faserspuren, Fingerabdruckspuren und DNA-Spuren gesichert, die teilweise in internationalen Datenbanken abgespeichert sind, und wir hoffen, dass es in nächster Zeit noch zu einem Treffer kommen wird“, sagt Spurensicherer Gerhard Kainzbauer vom Landeskriminalamt.

Mord gibt Ermittlern seit 20 Jahren Rätsel auf

Diese gestellte Szene zeigt, wie der bisher unbekannte Täter sein Opfer im Haus überwältigte und tötete.

Er ist zuversichtlich, denn in Bezug auf die DNA-Spurensicherung hat sich seit dem Mordfall vor 20 Jahren einiges getan. „Einerseits haben wir eine große Datenbank bekommen. Außerdem haben wir in der Zwischenzeit Zugriff auf 21 andere Datenbanken in europäischen Ländern bekommen. Dadurch hat sich die Chance, einen Täter zu finden, wesentlich verbessert“, sagt Kainzbauer.

Täter trug auffällige Tasche und flüchtete zu Fuß

Im Mordfall Maria M. flüchtete der Täter zu Fuß. Er wurde 500 Meter vom Tatort entfernt von Zeugen gesehen, weil er im Laufschritt unterwegs war. „Eine Zeugin hat diesen Unbekannten angesprochen. Deshalb wissen wir, dass es sich offensichtlich um einen Mann handelte, der Deutsch mit osteuropäischem Akzent sprach“, sagt Ermittler Hannes Fellner.

Mordfall Maria M.

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Die Kriminalisten untersuchten zahlreiche Spuren

Der Täter soll zwischen 25 und 45 Jahre alt gewesen sein, etwa 1,75 Meter bis 1,85 Meter groß und schlank. Er hatte kurze schwarze Haare und einen Seitenscheitel, außerdem trug er eine dunkle Hose und helle Oberbekleidung. Besonders auffällig war, dass er eine viereckige, schwarze Umhängetasche mit langen Trageriemen bei sich hatte. Für die Klärung dieses Verbrechens ist eine Belohnung in der Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt, heißt es beim LKA.

Doris Henninger, noe.ORF.at