„Kalte Spuren“: Brutaler Doppelmord in Gmünd
Die Bluttat ereignete sich in den Abendstunden des 18. Dezember 1992. Der 76-jährige Johann S. und sein 39-jähriger Sohn Franz S. wurden in ihrem Wohnhaus von einem unbekannten Täter erschossen. Die Leichen entdeckten die Ermittler zwei Tage später.
ORF wärmt „kalte Spuren“ auf
Bei der Serie „Kalte Spuren“ handelt es sich um eine Kooperation des ORF NÖ mit der Landespolizeidirektion. Jeden Montag werden ungelöste Fälle, vom Raubüberfall bis zum Mord, aufgezeigt.
Das Landeskriminalamt Niederösterreich nimmt unter der Telefonnummer 059-133-303333 Hinweise entgegen.
„Am 21. Dezember wurden von Nachbarn die Einsatzkräfte verständigt, weil in dem Haus der Opfer durchgehend das Licht gebrannt hat“, erzählt Hannes Fellner, Ermittler des Landeskriminalamtes. „Die Einsatzkräfte haben nach Betreten des Hauses bemerkt, dass die Opfer offensichtlich durch mehrere Schüsse getötet wurden“, so Fellner.
Patronenhülsen am Tatort entdeckt
Der Doppelmord dürfte sich am 18. Dezember zwischen 17.30 Uhr und 18.15 Uhr ereignet haben. Wie es dazu kam, lässt sich aber nur vage rekonstruieren: Der 76-Jährige und sein 39-jähriger Sohn betrieben im Zentrum von Gmünd eine Lotto-Toto-Annahmestelle. Der Vater verließ am 18. Dezember 1992 gegen 17.30 Uhr das Geschäft, um noch einige Besorgungen zu machen. Er ging dann zu Fuß in das zehn Minuten Fußweg entfernt gelegene Wohnhaus.
Unbekannter tötete Vater und Sohn
In Gmünd wurden kurz vor Weihnachten 1992 - also vor 26 Jahren - ein 76-jähriger Mann und sein 39-jähriger Sohn erschossen.
Der Täter hielt sich vermutlich bereits im Haus auf und durchsuchte es nach Wertgegenständen. Als der 76-jährige Johann S. heimkam, wurde er sofort erschossen. Der Unbekannte hielt sich nach dem Mord an Johann S. aber weiter im Haus auf und setzte seine Suche fort. Nach 18.00 Uhr kam der 39-jährige Franz S. nach Hause. Auch er wurde unmittelbar nach Betreten des Wohnhauses vom unbekannten Täter erschossen.
Sendungshinweis
„Niederösterreich heute“, 19.11.2018
Spur führt nach Tschechien
Ermittler Hannes Fellner vermutet, dass der Täter möglicherweise aus Tschechien stammen könnte. „Zu den Opfern konnten wir feststellen, dass sich diese regelmäßig und häufig in der banachbarten Grenzstadt in Ceske Velenice aufgehalten haben. Sie haben dort regelmäßig Lokale besucht. Vom Sohn wissen wir, dass er häufig mit höheren Geldbeträgen geprahlt hat. Möglicherweise ist er so in den Fokus des Täters gekommen“, meint Fellner. Am Tatort fand man außerdem Patronenhülsen tschechischen Fabrikats.
Zu dem unbekannten Täter selbst gibt es kaum Anhaltspunkte. Nun hoffen die Ermittler auf Zeugen, die sich noch an den Mordfall erinnern können, und am 18. Dezember 1992 nach 18.15 Uhr eine verdächtige Wahrnehmung in der Umgebung des Tathauses gemacht haben.
ORF
Täter hielt sich außergewöhnlich lange am Tatort auf
Der Täter hielt sich ungewöhnlich lange im Haus auf. Die Ermittler gehen von einer halben Stunde bis Stunde aus. Er raubte Bargeld in unbekannter Höhe und nahm die Reisepässe beider Opfer mit, außerdem dürfte er Bargeld aus der Handkasse, die das jüngere Opfer bei sich hatte, mitgenommen haben. Für Hinweise die zur Klärung des Doppelmordes führen, ist eine Belohnung in der Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt.
Doris Henninger, noe.orf.at
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