Autofahrer mit Spanngurt aus Donau gerettet

Wolfgang Öckmayer aus Maria Taferl (Bezirk Melk) ist am Sonntag zum Lebensretter geworden. Er und seine Frau hatten ein Auto entdeckt, das in die Donau gestürzt war. Mit einem Spanngurt gelang es, den Lenker ans Ufer zu ziehen.

Der 56-jährige Autofahrer verlor am Sonntag zu Mittag zwischen Sarmingstein und St. Nikola in Oberösterreich die Kontrolle über sein Auto und stürzte in die Donau. Als Öckmayer und seine Frau das Fahrzeug entdeckten, sank es bereits, war aber zu weit vom Ufer entfernt, um dem Mann helfen zu können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

„Die darauffolgenden zwei, drei Minuten waren eigentlich die entscheidenden, als wir gesehen haben, dass das Auto an die Nähe des Ufers treibt. Drei Meter vom Ufer entfernt haben wir es dann geschafft, den Mann über Zurufe zu animieren, das Auto zu verlassen, und so ist es gelungen, dass er die Heckklappe geöffnet und sich in den Kofferraum gesetzt hat“, erinnert sich Öckmayer im Gespräch mit noe.ORF.at.

Lebensrettung Teich Auto

Wolfgang Öckmayer

Weil der Autofahrer nicht schwimmen konnte, war es am Ende ein Spanngurt, der ihm das Leben rettete: „Er hatte mir zu verstehen gegeben, dass er Nichtschwimmer ist und deshalb nicht schwimmen wird. Meine Frau hatte dann die rettende Idee, einen Zurrgurt aus dem Auto zu holen. Damit haben wir ihn dann die letzten drei Meter an Land gezogen.“ Den Zurrgurt hatte Öckmayer im Auto, weil er am Wochenende mit seinem Autoanhänger unterwegs war und damit die Ladung gesichert hatte.

Öckmayer: „War ein Teil meiner Freiwilligkeit“

Zu helfen war für den 45-jährigen Außendienstmitarbeiter einer Dachfensterfirma aus Loosdorf (Bezirk Melk) selbstverständlich: „Ich bin seit 35 Jahren bei einem Musikverein, habe Fußball und Theater gespielt. Ich habe also schon Tausende Stunden in die Freiwilligkeit und für soziale Zwecke investiert, und hier zu helfen war sozusagen ein Teil meiner freiwilligen Tätigkeit“, sagt Öckmayer, merkt zugleich aber an: „Im ersten Moment bleibt wahrscheinlich jeder stehen, der ein Auto in der Donau sieht. Im zweiten Moment trennt sich aber die Spreu vom Weizen, wer also wirklich ins Wasser gehen würde und wer nicht.“

Dass er in den unterschiedlichsten Medien nun als Lebensretter gefeiert wird, nimmt Öckmayer gelassen: „Das Leben läuft weiter. Lebensretter ist man nur durch einen glücklichen Zufall, durch eine Fügung des Schicksals: Wenn man wahrscheinlich in der richtigen Minute am richtigen Ort ist. Ich würde definitiv aber ein weiteres Mal so handeln“, sagt der 45-Jährige aus Maria Taferl. Dem geretteten Autofahrer aus dem Bezirk Scheibbs geht es den Umständen entsprechend gut. Er blieb nahezu unverletzt und erholt sich im Krankenhaus Amstetten.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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