ÖBB prüfen Schließung von Ticketschaltern

Aufregung gibt es um die Schließung von Personenkassen an ÖBB-Bahnhöfen. Der SPÖ-Gemeindevertreterverband befürchtet etwa, dass die Ticketschalter bald nicht mehr zur Verfügung stehen. Die ÖBB überprüfen derzeit die Kassen.

„Es werden aktuell keine Personenkassen an den Bahnhöfen in Niederösterreich geschlossen“, sagte ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif auf Anfrage von noe.ORF.at. „Die Befürchtungen, die diesbezüglich vom niederösterreichischen Pensionistenverband und dem niederösterreichischen Gemeindevertreterverband geäußert wurden, sind unbegründet“, erklärte er.

Beide Interessensvertretungen hatten die Sorge geäußert, dass in spätestens zwei Jahren die Kunden der Bahn vor geschlossenen Personenkassen stehen könnten. „Damit würde der Servicecharakter am Bahnhof völlig verloren gehen. Außerdem seien gerade ältere Menschen nicht immer in der Lage, sich eine Fahrkarte online zu kaufen“, erklärten der Präsident des niederösterreichischen Pensionistenverbandes Hannes Bauer (SPÖ) und der Präsident des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes Rupert Dworak.

ÖBB wollen Schließung nur mit Ersatz

„Es stimme, dass geprüft werde, ob die Ticketschalter in Zukunft wirtschaftlich geführt werden können“, führte Seif dazu aus. Das bedeute aber keinesfalls eine mögliche Schließung ohne einen Ersatz. Es gäbe auch neue Konzepte, um das Angebot zu erweitern. So gäbe es etwa seit November am Bahnhof in Hollabrunn einen Lebensmittelmarkt, bei dem auch alle Tickets der ÖBB gekauft werden können, das Personal sei geschult. Die Öffnungszeiten seien sogar länger als bisher an einem Schalter. Der Markt habe Montag bis Freitag von 5.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, am Wochenende und an Feiertagen von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

Dieses Modell prüfe man derzeit auch für die Bahnhöfe in Melk und Mistelbach. An den Bahnhöfen in Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) und Pöchlarn (Bezirk Melk) überlege man den Kartenverkauf an die Post als Partner auszulagern. In Gmünd ist das bereits geschehen, wobei dort derzeit auch noch die Personenkassa am Bahnhof angeboten wird. Ob sie weiter bestehen bleibt, dass könne man derzeit nicht sagen. „Es ist jedenfalls eine Tatsache, dass durch den Online-Verkauf der Fahrkarten die Nachfrage direkt an den Schaltern zurückgeht, darauf müssen wir reagieren“, erklärte Seif.

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