Sommerspiele Melk: Zaimoglu schreibt „Babylon“

Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu wird gemeinsam mit Co-Autor Günter Senkel für die Melker Sommerspiele 2019 das Schauspiel „Babylon“ schreiben. Für seine Bücher und Stücke erhielt der 53-jährige Zaimoglu zahlreiche Preise.

Bei der Präsentation des Jahresprogramms der Sommerfestspiele Melk sagte Alexander Hauer, der künstlerische Leiter der Sommerspiele, dass er stolz sei, den bekannten Künstler und Autor Feridun Zaimoglu an Bord zu haben: „In den letzten Jahren hatten wir ein Programm, das sehr nachdenklich stimmt. Dieses Jahr wollen wir eine neue Stimmung aufleben lassen und eine positive Geschichte erzählen.“

Wenn man den Mythos Babylon in seinem Gesamtkontext lese, dann „finden sich hierin viele Utopien und optimistische Lesarten. Mehr denn je habe ich die Sehnsucht, unserer – vor allem politisch – oft verwirrenden Gegenwart ein positives Narrativ entgegenzusetzen“, umriss Alexander Hauer den Grundtenor für das beauftragte Stück. Utopie soll als gesellschaftspolitische Antwort auf die Angst in unserer Gesellschaft verstanden werden.

Feridun Zaimoglu und Günter Senkel

Bernward Bertram

Feridun Zaimoglu (l.) und Günter Senkel

Ein internationaler Superstar der Literaturszene

Mit dem in der Türkei geborenen und in Deutschland lebenden Schriftsteller und Künstler Feridun Zaimoglu befasst sich „ein internationaler Superstar der Literaturszene“ mit dem Mythos, der Babylon umgibt. „Für den Stückauftrag habe ich bewusst einen Autor gesucht, der von einem anderen Kulturkreis mitgeprägt ist“, erklärte Hauer seine Wahl. Mit Günter Senkel, seinem Theater-Co-Autor, wird Feridun Zaimoglu vor allem die utopischen Motive Babylons aufspüren.

Feridun Zaimoglu wurde 1964 im anatolischen Bolu geboren und kam als Sohn türkischer Gastarbeiter nach Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das „Zeit-Magazin“ und schreibt für „Die Welt“, die „Frankfurter Rundschau“, „Die Zeit“ und die „FAZ“.

Mit „Kanak Attac“ katapultierte er sich 1995 in die deutsche Literaturszene. Neben seinen preisgekrönten Büchern verfasst Zaimoglu gemeinsam mit Günter Senkel aufsehenerregende Theaterstücke und Drehbücher. 2018 feierten die beiden, die u.a. für die Münchner Kammerspiele, das Schauspiel Frankfurt und das Thalia Theater Hamburg schrieben, mit „Siegfrieds Erben“ bei den Nibelungenfestspielen in Worms und mit der Neufassung von Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ (Festival Musik & Theater Saar) umjubelte Erfolge.

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