Thomas Pechhacker: Weltmeister auf zwei Rädern

Als erster Österreicher darf sich der Mostviertler Thomas Pechhacker über den Weltmeistertitel im Fahrrad-Trial freuen. Seit seiner Kindheit springt er mit dem Rad über Stock und Stein, heute gehört er zu den besten Athleten der Welt.

Thomas Pechhacker Weltmeister Trial

ÖRV/Leo Zhukov

Der Purgstaller Thomas Pechhacker ist Weltmeister im Fahrrad-Trial

Er ist 23 Jahre alt, kommt aus Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) und darf sich seit Kurzem Weltmeister nennen, und das in einer Sportart, in der das kein anderer Österreicher von sich behaupten kann. Thomas Pechhacker sicherte sich bei der Weltmeisterschaft in China Gold im Rad-Trial. Damit ging ein Kindheitstraum in Erfüllung.

„Ich habe das Ganze noch immer nicht realisiert“, so Pechhacker im Gespräch mit noe.ORF.at. „Schon als Kind habe ich den Traum gehabt, eines Tages Weltmeister zu werden. Jetzt habe ich es geschafft.“

Herausforderung für Körper und Geist

Bei Trial geht es darum - vereinfacht gesagt -, einen Hindernisparcours auf dem Fahrrad möglichst fehlerfrei zu absolvieren. Die Füße dürfen den Boden zu keiner Zeit berühren, sonst gibt es Fehlerpunkte. Der Fahrer muss das Rad also in jeder Situation perfekt unter Kontrolle haben. Körperbeherrschung, Balancegefühl, Konzentration und Ausdauer sind deshalb die wichtigsten Eigenschaften eines Trial-Fahrers.

Schon im Alter von sechs Jahren begann Thomas Pechhacker mit dem Trial-Sport. „Schuld daran ist mein Vater“, erzählt der 23-Jährige. „Er kommt selbst vom Motorrad-Trial und hat mir und meinen drei Brüdern, als wir noch klein waren, zu Weihnachten ein Trial-Fahrrad geschenkt. Seitdem sind wir alle begeistert dabei.“

Vom Hobbyfahrer zum Weltmeister

Thomas Pechhacker war sogar so begeistert, dass er sein Hobby zum Beruf machte. Seit einigen Jahren ist er eine feste Größe im Weltcup. Lange Zeit waren zwei zweite Plätze Pechhackers größte Erfolge – bis zur Weltmeisterschaft im chinesischen Chengdu. Dort ließ er im Finale alle seine Konkurrenten hinter sich.

Thomas Pechhacker Weltmeister Trial

ÖRV/Leo Zhukov

Die Weltmeisterschaft fand in Chengdu (China) statt

Bei seiner Fahrt zu Gold war Pechhacker so konzentriert, dass er alles um sich herum vergaß, wie er sagt. „Im Finale durfte sich jeder Athlet mehrere Musiktitel aussuchen, die während der Fahrt gespielt wurden. Allerdings muss ich zugeben, ich habe kein einziges Lied davon mitbekommen. Man ist da so im Tunnel, man fokussiert sich so auf seine Fahrt, dass man die Umgebung komplett ausblendet. Das muss man auch, sonst passieren Fehler", erzählt Pechhacker.

Stürze stehen auf der Tagesordnung

Bei aller Konzentration und Vorsicht, Stürze gehören beim Trial zum Tagesgeschäft, so Pechhacker. „Bevor man einen Sprung schafft, hat man ihn 100 oder sogar 200 Mal nicht geschafft. Das heißt, das Absteigen und Stürzen trainiert man eigentlich fast besser als das Fahren selbst.“ Gröber verletzt hat er sich aber noch nie.

Seinen WM-Titel feierte der Purgstaller übrigens noch in China groß. „Wir waren 70 Leute und haben nach dem Bewerb einen Tisch in einem Club reserviert. Dort hat es dann etwas länger gedauert“, gesteht der Weltmeister mit einem Lächeln.

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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