„Grüner Ring“: Gemeinden planen Bebauung neu

Das Wiener Umland ist eines der am schnellsten wachsenden Zuzugsgebiete. Um den Grünraum zu sichern, wurde das größte Regionalplanungsprojekt „Grüner Ring“ gestartet. Deshalb erstellen viele Gemeinden jetzt neue Bebauungspläne.

Bei dem größten Regionalplanungsprojekt des Landes ist das Ziel, klare Verhältnisse im Bereich von Grundstückswidmungen und der örtlichen Entwicklung zu schaffen - mehr dazu in - „Grüner Ring“ soll Grünräume um Wien sichern (10.10.2018; noe.ORF.at). Niederösterreichische Ortsgebiete in Wien Umgebung sind besonders vom Zuzug betroffen. Die Erhaltung von Grünflächen und die Sicherung von Lebensqualität sind dabei große Herausforderungen. Betroffene Gemeinden arbeiten deshalb nun zusammen, um das Ortsbild sinnvoll zu entwickeln.

Michael Cech (ÖVP) ist Bürgermeister der Gemeinde Gablitz (Bezirk St. Pölten): „Wir haben definierte Siedlungsgrenzen über die auch in der Zukunft nicht hinausgebaut werden darf. Wir wollen eine Verdichtung der Verbauung im Zentrum und einen Schutz vom Grünland.“ Im Zentrum solle es also Mehrfamilienhäuser geben, in den Randgebieten Ein- und Zweifamilienhäuser. Welche Gebiete verbaut werden dürfen, sei also klar festgelegt.

Grüner Ring / Siedlungsgrenzen

noe.ORF.at

In den Gemeinden gibt es Siedlungsgrenzen, das Bauland wird so begrenzt

Dichtere Besiedelung der Ortszentren

Auch in der Gemeinde Großengersdorf (Bezirk Mistelbach) soll das Zentrum verdichtet werden. Das sei auch eine Frage der Infrastruktur, da diese im Ortszentrum liegt. Christian Hellmer (ÖVP), Bürgermeister von Großengersdorf, sagt: „Wir haben im Ortszentrum viele Leerstellen, die wir zur Besiedelung nutzen wollen. So sollen Grünflächen geschützt werden. Es ist wichtig, dass die Leute sich um Grün erholen können.“ Ein weiteres Anliegen in der Zusammenarbeit der Gemeinden ist, das Zusammenwachsen der Orte zu verhindern. „Jeder Ort hat seinen Charakter, dieser soll erhalten bleiben. Wir wollen nicht zu einem großen Ortsgebiet verwachsen“, so Hellmer.

Wohn- und Industriebaufläche klar getrennt

Neben der Schaffung von Wohnflächen und der gleichzeitigen Erhaltung von Grünflächen, stellt sich auch die Frage, wo Betriebe sich ansiedeln können. Bürgermeister Hellmer aus Großengersdorfer forciert eine klare Trennung: „Wohn- und Industriegebiete dürfen nicht vermischt werden. Industrie solle konzentriert stattfinden und überschaubar bleiben.“

Der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden sei dabei grundlegend, sagt Rene Lobner (ÖVP), Bürgermeister der Stadtgemeinde Gänserndorf: „Wir müssen über den Tellerrand der Gemeinden blicken.“ Wenn in einer Gemeinde Zuzug herrscht, betreffe das auch die Nachbargemeinden, da diese dann zur Pendlerstrecke werden. „Manche Gemeinden möchten zusätzlichen Wohnraum schaffen, andere wollen langsamer wachsen. Es ist wichtig, dass wir uns hier abstimmen“, erklärt Lobner.

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